Ein weites Feld - Landwirtschaft in der Malerei der DDR

Laufzeit: 24. Juni 2007 bis 23. September 2007

Im Auftrag des Kunstarchivs Beeskow, in dem ein großer Teil der Kunstwerke von Instituten, Betrieben und anderen Organisationen aus der DDR nach 1989 gesammelt wurde und heute aufbewahrt wird, wurde diese Ausstellung als Wanderschau konzipiert. Die Meininger Museen steuerten dazu Leihgaben aus der hier seit 1994 eingelagerten Bauern-Galerie bei. Aus dieser Sammlung um weitere Werke bereichert, sodass sie die Hälfte aller präsentierten Arbeiten ausmachen, kommt die Exposition nun auch in das Meininger Schloss Elisabethenburg. Dies passiert nicht ohne Grund gerade im Jahr 2007: Denn diese Spezialsammlung mit einem Umfang von 650 Exponaten hätte in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen. Am 15. Mai 1987 ist sie im Ringberghaus bei Suhl - dem größten Ferienheim des damaligen VdgB (Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) - eröffnet worden. Doch infolge der Wiedervereinigung und mit dem Verkauf ihres einstigen Domizils endete schon 1991 ihre Existenz.

Mit der aktuellen Schau soll weniger ein Einblick in die damalige staatliche Kunstpolitik gegeben werden. Vielmehr rückt sie das Kunstwerk an sich in den Vordergrund, spürt den zumeist unbekannten Hintergründen seiner Entstehung nach und damit auch dem vielfältigen Beziehungsgeflecht zwischen Kunstwerk, Künstler und Gesellschaft. So reihen sich die Geschichten einzelner Bilder aneinander, die gleichzeitig auch die Geschichten ihrer Urheber sind wie Günther Brendel, Erich Fraaß, Heinz Mäde, Dieter Rex oder Walter Womacka.
Inwieweit das Motiv der Landwirtschaft in den 1980er Jahren für die Künstler überhaupt noch von Bedeutung war, wird besonders an den Werken aus der Bauern-Galerie deutlich. Denn die Künstler beschäftigten sich eben nicht mehr vordergründig mit den politisch-bedeutsamen Ereignissen auf dem Lande. Vielmehr nutzten sie das Sujet wenn es ihrer Malweise und experimentellen Techniken entgegenkam.
Im Resultat führte das eher zu einer Infragestellung statt zu einer wohlwollenden Betrachtung der vorgefundenen Verhältnisse. Obwohl sich die Exponate dieser Ausstellung nur um einen einzigen Themenkreis drehen, werden auf diese Weise Phänomene, Entwicklungen und Zusammenhänge dargelegt, die auch für andere Bereiche der Kunst der DDR nachzuweisen sind: Ein weites Feld.