Panorama Museum
06567 Bad Frankenhausen
Am Schlachtberg 9

Rolf Münzner – Grafik und Zeichnung

Laufzeit: 28. Februar 2009 bis 01. Juni 2009

Rund 150 grafische Blätter, knapp 90 Zeichnungen und eine Reihe bibliophiler Buchausgaben, Einblattdrucke und Mappenwerke von Rolf Münzner aus der Zeit von 1975 bis heute präsentiert das Panorama Museum Bad Frankenhausen vom 28. Februar bis zum 01. Juni 2009.

Rolf Münzner, geboren 1942, gilt längst weit über seinen eigentlichen Wirkungskreis hinaus als einer der führenden Meister zeitgenössischer Grafik und Zeichnung überhaupt. Mehr als drei Jahrzehnte hat er an seinem einstigen Studienort, der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, selbst als Lehrer gewirkt und das Profil der international bekannten und vielbeachteten Kunstauffassung der »Leipziger Schule« zweier Generationen entscheidend mitgeprägt. Zeichnen war ihm dabei stets die Basis seines künstlerischen Tuns und dessen unmittelbarster Ausdruck. Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erlangte er darüber hinaus schon früh in der seltenen Technik des Steindruckes in Asphaltschabmanier, die er derart virtuos beherrscht und zu solch künstlerischer Vollendung geführt hat, dass seine Schabblätter zum Besten gehören, was die neuere Kunst auf dem Gebiet der Grafik hervorgebracht hat. Die Nachtschwärze des Steins gibt ein Welttheater irrlichternder Gestalten frei, hoffmanneske Verwirrspiele zwischen finsterer Realität und suggestiver Phantastik, die scheinbar alle Erfahrung überschreiten und voll subtiler Überzeichnung sind, tatsächlich aber ein zutiefst ernstes und wahrhaftiges, auch gesellschafts- und moralkritisches Welt- und Menschenbild vor Augen stellen, das vielfältigste Bezüge zur Literatur mit ganz persönlichen Erlebnissen und Erinnerungen vereint. Im Spiegel der Literatur findet der Künstler Wesensmomente der Wirklichkeit. »Alles ist voll innerer Bedeutung, manchmal rätselhaft, auch humorig, tragikomisch und voller Schwermut«, betonte er schon vor langer Zeit. Mit seiner Verknüpfung widerstreitender Aspekte, seiner hintergründigen, so komplexen wie oft rätselhaften Metaphorik, seiner Neigung zu Verfeinerungen und Übertreibungen, zu Forcierungen und Überspitzungen, zu Parodien und Satiren, bald ironisch, bald phantastisch, bald erschreckend oder grotesk, erweist er sich als ein Protagonist jenes »Leipziger Manierismus«, dem er ebenso souverän entwachsen ist, wie er ihm neue Facetten zuweist, indem er das Vorbild der Alten bruchlos mit den besten Errungenschaften der Moderne zu verbinden weiß.

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