Wilhelm-Hack-Museum
67059 Ludwigshafen am Rhein
Berliner Straße 23

GEGEN JEDE VERNUNFT. SURREALISMUS PARIS - PRAG

Laufzeit: 14. November 2009 bis 14. Februar 2010

Mit über 300 Werken richtet das großangelegte Ausstellungsprojekt "Gegen jede Vernunft. Surrealismus Paris - Prag" einen neuen Blick auf den Surrealismus als internationale Kunstbewegung, die vom östlichen Mitteleuropa wichtige Impulse erhalten hat. Die Veranstalter, die Stadt und die BASF SE, zeigen im Wilhelm-Hack-Museum neben Hauptwerken surrealistischer Künstler wie Salvador Dalí, René Magritte, Max Ernst, André Masson und Meret Oppenheim auch zahlreiche Werke von Giorgio de Chirico und Hans Bellmer bis hin zu Leonor Fini und dem rumänischen Maler Victor Brauner. Interessante Neuentdeckungen versprechen besonders die Werke von Jindrich Heisler, Frantisek Hudecek, Mikulás Medek, Jindrich Styrsky, Karel Teige und Toyen. Der Kunstverein Ludwigshafen konzentriert sich mit Fotografien u.a. von Man Ray, Brassaï, Jindrich Styrsky und Emila Medková inhaltlich ausschließlich auf das Medium der Fotografie.

Erstmals rücken die Ausstellungsmacher den tschechischen Surrealismus in den Vordergrund, der bisher in Deutschland wenig beachtet wurde. Darüber hinaus erweitern sie den zeitlichen Fokus bis 1969. "Gegen jede Vernunft" präsentiert Kunstwerke der surrealistischen Zentren Paris und Prag und stellt so auf einzigartige Weise Verbindungen zwischen West und Ost über alle Genres hinweg her. So sind etwa auch Kurzfilme Jan Svankmajers, des bis heute aktiven renommierten tschechischen Animationsfilmers, zu sehen. Ein weiteres Highlight der Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum ist Salvador Dalís neun mal 14 Meter großer, eindrucksvoller Bühnenvorhang "Bacchanal", der zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wird.

KÜNSTLERISCHE INSZENIERUNG IM SCHEIN DER TASCHENLAMPE
Mit der maßstabsgetreuen Teilrekonstruktion des Hauptraums der legendären Surrealismus-Ausstellung von 1938 in der Galerie Wildenstein präsentiert das Wilhelm-Hack-Museum ein Glanzlicht surrealistischer Inszenierung. Die maßgeblich von Marcel Duchamp konzipierte Ausstellung zeigte nicht nur die Werke berühmter Surrealisten, sondern stellte gleichsam die Erwartungen des Betrachters auf den Kopf. Von der Decke herabhängende Kohlesäcke, einen künstlichen Seerosentümpel, den Duft frisch gemahlenen Kaffees und das Lärmen militärischer Marschbefehle vereinte Duchamp zu einem unvergleichlichen sinnlichen Gesamtkunstwerk. Die Krönung der Inszenierung bildete die individuelle Beleuchtung durch Taschenlampen, die der Ausstellungsbesucher in die Hand bekam und die ihn gleichsam zum Mit-Akteur eines großen Ganzen machte. Das Wilhelm-Hack-Museum lässt dieses Erlebnis wieder aufleben.

DER BEGEHRLICHE BLICK - SURREALISTISCHE FOTOGRAFIE IM KUNSTVEREIN LUDWIGSHAFEN AM RHEIN
Die Ausstellung im Kunstverein zeigt etwa 180 Fotoarbeiten von Fotografen und Künstlern, die sich dem Surrealismus nahe fühlten. Auch hier werden, erstmalig in diesem großen Umfang, Künstler aus Paris und Prag einander gegenübergestellt. Neben Klassikern von Man Ray, Hans Bellmer und Brassaï präsentiert der Kunstverein auch Fotografien von Eugène Atget, Claude Cahun, Dora Maar sowie vom Surrealismus beeinflusste Werke von Erwin Blumenfeld, Herbert Bayer und Herbert List. Darüber hinaus sind die fotografischen Werke bildender Künstler wie René Magritte zu sehen. Die eigenständige Formensprache der Prager Surrealisten dokumentieren Werke von Emila Medková, Jindrich Styrsky, Jaromír Funke und Karel Teige. Ziel der surrealistischen Fotokünstler war nicht die getreue Abbildung der Wirklichkeit, sondern der begehrliche Blick hinter die Kulissen, die Entdeckung neuer, verborgener und geheimnisvoller Realitäten. Das noch junge Medium der Fotografie eröffnete neue, nie gekannte Möglic
hkeiten, diese Imaginationsräume sichtbar zu machen. Sie experimentierten mit Techniken wie Fotomontage, Solarisation, Rayografie, Brûlage und Mehrfachbelichtungen. Aus vertrauten Motiven entwickelten sie fremdartige, rätselhafte Welten. Vor allem Künstlerinnen, wie etwa Toyen oder Claude Cahun, nutzten das neue Medium, um sich in der überwiegend männlich geprägten Kunstszene zu etablieren.

GRENZGÄNGER: FANTASIE, WAHN, EKSTASE, TRAUM
"Surrealismus und Wahnsinn" - in der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg
In Heidelberg eröffnet begleitend die bekannte Sammlung Prinzhorn am 25. November die Ausstellung "Surrealismus und Wahnsinn" (26.11.2009 - 14.02.2010) mit insgesamt 120 Exponaten.
Max Ernst war von Hans Prinzhorns "Bildnerei der Geisteskranken" so fasziniert, dass er das Buch noch im Erscheinungsjahr mit nach Paris nahm, wo es bei seinen Künstlerkollegen für Furore sorgte und gleichsam zur Bibel der Surrealisten wurde. Die Heidelberger Ausstellung macht mit Bildern, Zeichnungen, Druckgraphiken und Schriften deutlich, welche Anziehung die "Ästhetik des Wahnsinns" auf Künstler wie Max Ernst, Salvador Dalí, André Masson und Hans Bellmer hatte.

Zur Museumseite: Wilhelm-Hack-Museum

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