Paul Stein
Buch geführt

Laufzeit: 06. März 2010 bis 25. April 2010

Ein einzigartiges Werk von 90 Büchern, in denen Paul Stein (1949-2004) täglich als Autor, Schriftgestalter, Zeichner und Maler arbeitete, ist dem Klingspor Museum vermacht worden. Diese außerordentliche Bereicherung der Sammlungen von Buch- und Schriftkunst zeigt das Museum erstmals, verbunden mit einem Katalog. Maßgebliche Mitarbeit leistete das Kunsthistorische Institut der Goethe Universität Frankfurt am Main, Dr. Viola Hildebrand-Schat und Studierende, bei der Auswertung der Bände und ihrer Ausstellung. Mit diesem Projekt wird der Buchkunst ein überaus reichhaltiges Kapitel geöffnet.

Erstmals ist der komplette Nachlass der Skizzen- und Malerbücher des 2004 verstorbenen Buchkünstlers, Malers und Autors Paul Stein im Klingspor Museum in Offenbach zu sehen.
Der 1949 in Neuwied geborene Grafiker und Künstler hat über lange Zeit seines Lebens „Buch geführt“. Aus einem dichten Geflecht von Zeichnung, Malerei und Text sind Tagebücher hervorgegangen, die zugleich persönliches Zeugnis wie auch Dokument ihrer Zeit sind. Künstlerische Stile verbinden sich mit Reflexionen zu Musik, Literatur, Kunst und nicht zuletzt dem Fußballspiel, dem der Künstler ebenso wie dem Schreiben und Zeichnen zugetan war.
So erscheint das Œuvre Paul Steins unter einem ganz besonderen Licht. Als gelernter Retuscheur und studierter Grafiker hat er sich Zeit seines Lebens einen von akademischen Zwängen freien Ausdruck in Bild und Text bewahrt.
Vielseitigkeit und Eloquenz, im Wort wie im Bild, zeichnet die Buchkunst aus, die Paul Stein hinterlässt. Gleichwohl: Qualität und Reichtum seines Schaffens verdienen weit größere Aufmerksamkeit für Paul Stein. Die Ausstellung präsentiert das Herzstück seines Oeuvres: Neunzig Bücher, in denen alles aufnotierte und veranschaulichte, das ihn bewegte. Der unmittelbare Alltag mit den Menschen, die dazu gehörten, Menschen, die er mit Vorliebe an Tisch und Theke von Wirtschaften traf ; wo er sie anhörte, ins Gespräch verwickelte und ohne sie je zu denunzieren, bald bissig bald ironisch schilderte. Tatsächliche Begebenheiten und Bonmots spinnen sich aus zu amüsanten, verblüffenden Geschichten – wie aus dem Handgelenk geschüttelt mit großer Verve und Sicherheit im Ausdruck niedergeschrieben. Dieses Schreiben kann aber auch ganz andere Wege gehen. Wenn sich unscharfe Gedanken, Empfindungen gleichsam meditativ in wie Schrift anmutende Ornament- und Strichfolgen zeilenweise mit dem wortgebundenen Schildern abwechseln.
Dazu kommt die Welt seiner Zeichnungen, Malereien, Collagen – bisweilen in Beziehung zum Geschriebenen, meist jedoch als selbständiges Gegenüber, in Form von Landschaften, Köpfen, schwebenden Figuren, Buchstabenakkumulationen.
Das Museum ist dankbar, den bedeutenden Schatz der Tage-/Skizzenbücher Paul Steins als Schenkung erworben zu haben, bedeutet er doch eine erhebliche Bereicherung der Sammlung.

Katalog: zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Hessen | Ort:  Offenbach am Main |
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