Rudolf Olden. Journalist gegen Hitler - Anwalt der Republik

Laufzeit: 26. März 2010 bis 28. Juli 2010

Mit der vom Deutschen Exilarchiv 1933 - 1945 kuratierten Ausstellung erinnert die Deutsche
Nationalbibliothek an einen deutschen Liberalen, der als Journalist schon früh vor Hitler warnte und
als Jurist in der Weimarer Republik für Demokratie eintrat. Als Mitbegründer und Sekretär des
deutschen PEN-Clubs im Exil setzte sich Rudolf Olden (1885 - 1940) in seinem Asylland
Großbritannien dafür ein, den exilierten deutschsprachigen Schriftstellern eine Stimme in der Welt
zu geben, und arbeitete aktiv an der Rettung gefährdeter Schriftsteller mit.

Die Ausstellung dokumentiert Oldens Lebensweg, sein politisches Engagement, seinen Kampf für
die Demokratie und gegen den Nationalsozialismus bis zu seinem tragischen Tod bei der
Torpedierung des Schiffes "City of Benares" im September 1940 mit ca. 300 Exponaten.
Mit einem Teilnachlass Rudolf Oldens, dem Archiv des Deutschen PEN-Clubs im Exil, dessen
Sekretär Rudolf Olden war, sowie dem Archiv der American Guild for German Cultural Freedom /
Deutsche Akademie im Exil verfügt das Deutsche Exilarchiv 1933 - 1945 der Deutschen
Nationalbibliothek über ausgezeichnete Quellen zu Oldens Leben und Werk. Hinzu kommen
Leihgaben, unter anderem aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Bundesarchiv, dem
University College London.
Als Höhepunkt seiner journalistischen Karriere kann Oldens Zeit als politischer Redakteur und
Leitartikler beim liberalen "Berliner Tageblatt" unter Theodor Wolff gelten. Auch seine frühere
Mitarbeit an Wiener Zeitungen wie "Der Tag", "Der Friede" und "Er und Sie" ist hier zu nennen.
Mit einer Figur der Zeitgeschichte setzte sich Rudolf Olden besonders intensiv und über viele Jahre
hinweg auseinander: mit Adolf Hitler.
Schon 1923 warnte er in der Wiener Zeitung "Der Tag" erstmals vor ihm. 1932 versuchte er in dem
Band "Propheten in deutscher Krise", das Phänomen Adolf Hitler psychologisch zu ergründen. Nach
Oldens Emigration 1933 veröffentlichte er zunächst - als erstes Buch des emigrierten Malik-Verlags
in Prag - die Broschüre "Hitler der Eroberer", 1935 folgte seine politische Biografie "Hitler" bei
Querido, Amsterdam.
Neben dem politischen Biografen und dem Journalisten wird auch der Jurist Rudolf Olden in der
Ausstellung dokumentiert. So etwa sein Einsatz für Carl von Ossietzky und sein Kampf gegen die
Todesstrafe.
Thematisiert wird auch Oldens Tätigkeit als Beisitzer der Filmprüfstelle in den Verhandlungen um
die Zensur von Bertolt Brechts, Ernst Ottwalts und Slatan Dudows Film "Kuhle Wampe".
Oldens Engagement als Sekretär des Exil-PEN unter der Präsidentschaft von Heinrich Mann ist mit
zahlreichen Exponaten belegt. Zu seinen Korrespondenzpartnern gehörten Walter Benjamin, Lion
Feuchtwanger, John Heartfield, Klaus Mann, Thomas Mann und Robert Musil.
Im Fokus steht auch Oldens Überwachung durch das nationalsozialistische Regime. Auszüge aus
seiner Gestapo-Akte aus den Beständen des Bundesarchivs geben darüber Auskunft.
Eine Vielzahl von Familienbriefen und Fotografien erlaubt einen Einblick in die private Biografie
Rudolf Oldens.

Zur Museumseite: Deutsche Nationalbibliothek

Kategorien:
Biographie | Literaturgeschichte |  Ausstellungen im Bundesland Hessen | Ort:  Frankfurt am Main |
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