Funde, die es nicht geben dürfte. Brunnen der Jungsteinzeit in Sachsen

Laufzeit: 22. Oktober 2010 bis 13. März 2011

Sachsen ist eine archäologische Schatztruhe von internationalem Rang. Was die Archäologen hier in den letzen 15 Jahren ans Tageslicht förderten ist geeignet, unser bisheriges Wissen von der Vorgeschichte Europas auf völlig neue Grundlagen zu stellen. Fundplätze wie Eythra, Leipzig-Plaußig, Brodau oder Altscherbitz sind feste Begriffe in der Forschung und bei interessierten Laien.

Zu einer der seltensten Fundgruppen gehören Brunnenanlagen aus der Jungsteinzeit - einer Epoche vor etwa 7.000 Jahren, als die Menschen dieser Region sesshaft wurden. Nur 18 dieser raren Befunde gibt es europaweit; allein sechs davon wurden in Sachsen rund um Leipzig und Dresden ausgegraben und mit modernsten Methoden erforscht. Sogar organische Materialien in großer Zahl haben sich in den tiefen Schächten unter Luftabschluss erhalten. Kannte man früher nur Steingeräte und Keramikfragmente aus dieser Zeit, so liegt nun eine ganze Palette vorher unbekannter Alltagsgegenständen aus Holz, Knochen, Bast und Rinde vor uns, die vom Geschick und Einfallsreichtum unserer Vorfahren erzählen. So fragil sind diese Objekte, dass ihr Überdauern durch die Jahrtausende an ein Wunder grenzt - eigentlich dürfte es sie nicht geben, längst müssten sie zu Staub zerfallen sein.

Erstmals werden nun auch in Dresden die sensationellen Funde aus den Brunnen-Grabungen gezeigt und die spektakulären Rettungsaktionen geschildert, bevor die Bagger kamen.