Abgründe
Kunst zu Kafka

Laufzeit: 03. August 2011 bis 30. September 2011

Mit einer Ausstellung, die Buchkunst zu Franz Kafka zeigt, ehrt das Klingspor-Museum nicht nur einen der größten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts, sondern zeigt auch die immense Bandbreite künstlerischer Interpretationen seines Werkes.

Kafka wurde 1883 in Prag geboren, kurz vor Vollendung seines 41. Lebensjahres starb er an Lungentuberkulose. Zu seinen Lebzeiten war sein Werk nur einem kleinen Kreis bekannt, da er nur wenig veröffentlichte. Seinem Nachlaßverwalter Max Brod trug er auf, seine unveröffentlichten Manuskripte zu vernichten.
In seinen düsteren, schwer deutbaren Erzählungen und Romanen schildert Franz Kafka in äußerst präziser Sprache scheinbar alltägliche Situationen, die sich von einem Moment zum anderen in einen absurden Albtraum wandeln. Die Protagonisten sind in einen Labyrinth undurchschaubarer Ereignisse gefangen, ein Entrinnen ist unmöglich. Das hilflose Ausgeliefertsein des Individuums zieht sich als Leitmotiv durch Kafkas literarisches Werk.
Für Kafka war das Schreiben eine Lebensnotwendigkeit, die ihm half seine psychische Isoliertheit zu bewältigen.
Eine weltweite Kafka-Rezeption setzte nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Die Eindrücke, die die Schrecken des Krieges und der industrialisierte Mord an Millionen hinterließen, hatten die Menschen für Kafkas düstere Bilder empfänglich gemacht.
Kafka hat mit seiner beklemmenden, hermetischen Welt die Literaturwissenschaft wie kein anderer beschäftigt, da er auf eine einzigartige Weise die metaphysischen Nöte des Menschen im modernen Zeitalter schildert. Ebenso hat er zahlreiche Künstler zur Auseinandersetzung und Interpretation gereizt. Handelt es sich doch bei den zentralen Themen in Kafkas Werk Schuld, Verwundung und Isolation um die Auslotung der nackten menschlichen Existenz. Kafka gehört neben Brecht und Goethe zu den deutschsprachigen Autoren, die am meisten illustriert wurden. Seine Texte evozieren das Bild geradezu. Die künstlerischen Annäherungen an Kafka sind jedoch äußerst vielfältig und beschränken sich nicht nur auf die bildliche Darstellung, sondern finden auch im Schriftbildlichen statt. Die Ausstellung zeigt zahlreiche illustrierte Kafkaausgaben und Graphikfolgen zu verschiedenen Kafkatexten aber auch handschriftliche und typographische Interpretationen, unter anderem Arbeiten von Hans Fronius, Kai Pfankuch, Herbert Gutsch und Hans Peter Willberg. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet der Roman „Der Prozeߓ. Dank für Leihgaben gilt der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main.

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Hessen | Ort:  Offenbach am Main |
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