Saar Rock History - MZG rockt
Laufzeit: 26. Februar 2012 bis 15. April 2012
Von Mai bis Dezember wurde im Historischen Museum in Saarbrücken die Ausstellung "Saar Rock History" gezeigt. Zu dieser Ausstellung gab es einen umfangreichen Katalog.
Die Initiatoren von Katalog und Ausstellung sind Roland Helm und Norbert Küntzer, beide leidenschaftliche Sammler in Sachen saarländische Rockgeschichte. Ihr erstes Buch erschien 1991 und ist mittlerweile vergriffen. Helm und Küntzer sammelten weiter und konnten 2011 den zweiten Band zur saarländischen Rockgeschichte vorlegen. Darin finden sich zahlreiche Berichte, Texte, Fotos rund um die Musikszene an der Saar in den letzten Jahrzehnten. Musiker kommen zu Wort, Bands an die wohl niemand mehr denkt, werden wieder ins Bewusstsein gerückt.
Über die Geschichte der Rockszene im Landkreis Merzig-Wadern finden sich im Buch zwei Aufsätze: Hermann Josef Schmitt und Tom Lang berichten über den "Rock im Hochwald" und Kurt Schiffmann schreibt über "The Scamps - "die Beckinger Beatles".
Aber der Landkreis Merzig-Wadern ist auch noch an ganz exponierter Stelle vertreten: das Cover des Buches hat der Besseringer, heute in München lebende, Künstler Alfons Kiefer gestaltet. Seine Werke waren 2010 im Museum Schloss Fellenberg zu sehen und Roland Helm gewann Kiefer für die Gestaltung des Buchcovers.
Nun gibt es eine Ausstellung, die neben saarländischen Rockgrößen wie Frank Farian, den legendären Gerd Schneider und auch Hermann Rarebell präsentiert, einen kleinen Einblick in die Rockgeschichte im Landkreis Merzig-Wadern gibt. Insgesamt 57 Bands gab es in den letzten Jahrzehnten im Landkreis vielleicht auch mehr, wer weiß? Die Größe der einzelnen Bands variierte, genau so unterschiedlich war auch der jeweilige Bekanntheitsgrad. Da trat z.B. in der Zeit von 1976 bis 1978 die Band "Jungkraut" auf, Mitglieder waren damals Herbert Jungkraut (Stefan Laux), Gitarre, Gesang, Friedrich Koblenz (Fritz Schneider), Bass, Gesang, Thomas Nicola, Gitarre, Charly, Schlagzeug,
Karl Offz Orgel. Sie spielten populäre Rockmusik. Stefan Laux war auch bei der Band "Tod durch Müsli" dabei. Diese Band existierte von 1980 bis 1982 und sie trat letztmals 2007 in Merzig auf. Dazu gibt es Bilder, Fotos und Infos in der Ausstellung.
Auch zu den Festivals im Landkreis finden sich in der Ausstellung Informationen. Anfang der 1980er Jahre fand im damaligen Merziger Jugendzentrum (später abgerissen) das erste "Festival der Avantgardisten, genialen Dilettanten und anderer liebenswerter Menschen" statt. Die Bezeichnung "Dilettanten" gaben sich die Beteiligten selbst und resultiert aus der Feststellung, dass viele Bands weniger durch große Fähigkeiten an den Instrumenten als durch Originalität überzeugten. Das Festival fand noch 1991, 2001 und 2007 statt allerdings mit dem Ziel die kommunale Politik aufs Korn zu nehmen. Konzertitel wie "Schweine an der Grenze" und "Schweingold" sollten auf die einseitige Kulturfinanzierung der Stadt Merzig aufmerksam machen. Die Titel waren Anspielungen auf das Internationale Bildhauersymposion "Steine an der Grenze" und auf die Wagneroper "Rheingold", die damals als Oper im Zelt aufgeführt wurde.
Neben den einzelnen Bands wird auch an die verschiedenen Festivals erinnert. Vielen sind noch die Konzerte von "Rock am See" präsent, die von der Firma PoppConert in den Jahren von 1993 bis 2000 organisiert wurden und so Rock-Prominenz nach Losheim brachten. Das Festival "Rock am Bach" startete erstmals in Bardenbach und zog von dort nach Nunkirchen und fand in den Jahren 2008 und 2009 in Merzig statt.
Organisiert wurden diese von der Firma Future Events. Saarconcerts veranstaltete "Rock Area" auch am Losheimer Stausee. Alle diese Firmen sind wie viele private Personen Leihgeber für diese Ausstellung.
Die Ausstellung bietet aber noch vielmehr rund um die Rockgeschichte im Landkreis Merzig-Wadern. Vieles fehlt sicherlich auch. Vielleicht finden sich Interessierte und greifen die Gelegenheit auf und widmen sich detailliert der Geschichte von "MZG rockt". Wäre schön, wenn diese Ausstellung den Anstoß dazu geben würde.
Die Ausstellung wurde mit Hilfe von Matthias Barthel gestaltet. Er ist seit November 2011 als freiwilliger Praktikant im Museum Schloss Fellenberg tätig. Matthias Barthel ist selbst Musiker, Schlagzeuger und spielt(e) in Bands wie Endless, Void, Shit Happens und Traumata.
Zur Museumseite: Museum Schloss Fellenberg
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