Galerie für Zeitgenössische Kunst
04107 Leipzig
Karl-Tauchnitz-Straße 11

Kunstpreis „Europas Zukunft“ 2014 - Taus Makhacheva: „A Walk, A Dance, A Ritual“

Laufzeit: 12. April 2014 bis 29. Juni 2014

Die Ausstellung „A Walk, A Dance, A Ritual“ zeigt zum ersten Mal in Deutschland eine umfangreiche Auswahl von Arbeiten Taus Makhachevas, Preisträgerin des Kunstpreises „Europas Zukunft“ 2014. Taus Makhacheva stammt aus der russischen Republik Dagestan im Kaukasus. Ihr Interesse für die komplexe Beziehung zwischen Geschichte, Gegenwart und Erinnerungspolitik hängt mit der Geschichte des Landes zusammen und bildet den Ausgangspunkt der meisten ihrer in der GfZK präsentierten Werke.

Mittels ihres bevorzugten Mediums Video, aber auch in Fotografien, Installationen und Objekten, untersucht und reflektiert sie Motive und Begriffe der Kunstgeschichte, der Anthropologie und Kulturwissenschaften. Die Aufmerksamkeit der Künstlerin richtet sich immer wieder auf Traditionen, wie sie vor der Sowjetisierung der multi-ethnischen Regionen des Kaukasus existierten. Sie beschäftigt sich mit den Fragen: Was ist von dieser Vergangenheit übrig geblieben? In welcher Weise werden die Überbleibsel dieser Zeit und ihrer Traditionen in den heutigen Alltag integriert? – wo sie den Zweck erfüllen sollen, zur Konsolidierung der postsowjetischen Gesellschaft Dagestans beizutragen.

Die Perspektive der Künstlerin ist keineswegs eine nostalgische, vielmehr erfasst sie den Prozess des Verschmelzens, der Aneignung und Einverleibung und der Interaktion zwischen dem Altvertrauten und dem Fremden. In diesem Sinne setzt Makhacheva mit ihrer Arbeit der offiziellen ideologischen Behauptung einer authentischen kulturellen ! Identit& auml;t etwas entgegen. Sie nimmt die „wiedererfundenen“ Traditionen, etwa die inzwischen durch und durch kommerzialisierten und überaus üppigen Hochzeitsfeiern (in „A Space of Celebration“, 2009) oder das neue Initiationsritual illegaler Autorennen (in „The Fast and The Furious“, 2011) gleichsam unter die Lupe.


Taus Makhacheva wurde 1983 in Moskau geboren. 2012 erhielt sie den „Innovation Prize“, den russischen Staatspreis für zeitgenössische Kunst, in der Kategorie „New Generation“ (mit dem Projekt „The Fast and The Furious“), 2011 wurde sie für den Kandinsky-Preis, Kategorie „Media Project of the Year“, nominiert. Ihren Bachelor der bildenden Künste hat sie am Goldsmiths College, London, gemacht und ihren Master of Arts am Royal College of Art, London.

Ausstellungen (Auswahl): Story Demands to be Continued (2013, Ausstellungshalle der Künstlervereinigung der Republik Dagestan, Makhachkala), Love me, Love me not (2013, 55. Biennale von Venedig, Collateral Event), Re: emerge – Towards a New Cultural Cartography (20! 13, 11 S harjah Biennial), Liverpool Biennial 2012: City States – Makhachkala, Topography of Masculinity (LJMU Copperas Hill Building), Rewriting Worlds (2011, The Fourth Moscow Biennale of Contemporary Art, Main Project, ArtPlay Centre), Greater Caucasus (2011, PERMM Museum of Contemporary Art, Perm); Affirmative Action (Mimesis) (2011, Laura Bulian Gallery, Mailand), Practice for Everyday Life (2011, Calvert 22, London), History of Russian Video Art, Volume 3 (2010, Moscow Museum of Modern Art)


Der Kunstpreis „Europas Zukunft“ wurde 2003 von Matthias Brühl und Dietmar Schulz in Zusammenarbeit mit der GfZK aus dem Wunsch heraus ins Leben gerufen, europäische Künstler und Künstlerinnen für ihre Arbeit auszuzeichnen. Der mit 5000 Euro dotierte Preis ist inzwischen eine wichtige Auszeichnung im Bereich der gegenwärtigen Kunst. Er ist nicht an ein konkretes künstlerisches Projekt gebunden und beinhaltet nicht den Ankauf eines Werkes, sondern ist als eine Ermutigung für Künstlerinnen und Künstler gedacht, ihren Weg fortzusetzen. Dank seiner Stifter ist der Preis zu einem Beispiel für die langfristige Verbindung zwischen Kunst und privatem Engagement geworden.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen | Ort:  Leipzig |
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