Romantikerhaus
07743 Jena
Unterm Markt 12a

Die Rabe und Die Rübe: Unbekannte Märchen der Brüder Grimm neu entdeckt

Laufzeit: 08. November 2014 bis 15. Februar 2015

Im Jahr 1812 erschien die erste Ausgabe der mittlerweile weltberühmten und viel geliebten „Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Später wurde es zum „Kinder- und Erziehungsbuch“, welches die „Poesie des Volkes“ bewahren sollte. Der allgemein bekannte Kanon umfasst allerdings nur rund zwei Dutzend Texte, wohingegen die komplette, aus über 200 Märchen bestehende Sammlung eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Die weniger geläufigen Märchen, die Motive und Handlungselemente der bekannteren aufgreifen, bilden das Herzstück der Ausstellung im Romantikerhaus. Im Vordergrund stehen dabei vor allem Erzählungen wie „Die Rübe“, „Die Rabe“ oder auch „Das Lumpengesindel“, die durch Exponate der Kasseler Brüder Grimm-Gesellschaft sowie Bild- und Textmaterial anschaulich präsentiert werden. Aber auch die vielgelesenen Märchen wie „Schneewittchen“ und „Dornröschen“ laden zur Neuentdeckung unbekannter Aspekte in der Überlieferung und Darstellung ein.

Ein zentrales Motiv in zahlreichen Märchen der Grimms sind die Tierverwandlungen. Im „Froschkönig“ oder in „Schneeweißchen und Rosenrot“ sind es unglückliche Menschen, die durch Verwünschung eine tierische Gestalt erhalten und nur durch eine andere Person errettet werden können. In dem weniger bekannten Märchen „Die Rabe“ wird ein Mädchen von seiner Mutter verflucht und muss fortan als Rabe im Wald leben. Nach dem ersten gescheiterten Versuch eines jungen Mannes, sie zu erlösen, kann sie schließlich mit drei magischen Gegenständen doch noch gerettet werden.

Mitunter finden sich auch die abenteuerlichen Geschichten von Tieren auf Wanderschaft in den Märchentexten. Während „Die Bremer Stadtmusikanten“ gegen Ungerechtigkeit und Undankbarkeit kämpfen, nimmt „Das Lumpengesindel“ recht groteske Züge an. Dort sind Hahn und Hühnchen in einem Wagen aus leeren Nussschalen, vor den sie eine Ente gespannt haben, unterwegs. Auf ihrer Reise schließen sich ihnen noch eine Stecknadel und eine Nähnadel an. Zusammen quartiert sich die Wandergemeinschaft in einem Wirtshaus ein und verlässt am nächsten Morgen zechprellend und dem Wirt Streiche spielend das Haus.

Ganz ohne tierische Abenteuer und Verwünschungen bestehen einige Märchenfiguren ihre Aufgaben oder Missgeschicke mithilfe von List gegen Dummheit und Macht. „Das tapfere Schneiderlein“ kann seine Haut durch Klugheit mehrfach retten. Weniger bekannt ist das Schwankmärchen „Die Rübe“. Ein armer Bauer, der dem König eine sehr groß gewachsene Rübe schenkt wird mit Gold und Land belohnt. Der gierige Bruder des Bauern schmiedet verärgert ein Komplott gegen seinen Bruder, der sich daraus mit viel Witz rettet.

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