Romantikerhaus
07743 Jena
Unterm Markt 12a

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…“ Adventskalender aus 100 Jahren

Laufzeit: 19. November 2016 bis 12. Februar 2017

Mit diesem Reim verbindet sich nicht nur für Kinder die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Voller Spannung wird jeden Adventssonntag ein weiteres Lichtlein angezündet. Wenn die Tage immer kürzer werden, kündet der Kerzenschein von der Sehnsucht nach dem Heiligen Abend, dem Weihnachtsfest. Das Wort Advent, „Ankunft“ (lat.), bezeichnet im Kirchenkalender die Vorbereitungszeit auf die Feier der Geburt Christi. Als sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts Weihnachten im biedermeierlichen Gewand zu einer bürgerlichen Familienfeier wandelte und der zu erwartende Gabentisch die Spannung steigerte, suchte man nach Wegen, den ungeduldig wartenden Kindern die Frage „Wie viele Tage sind es noch bis zur Bescherung?“ sinnlich anschaulich zu machen. Neben dem Adventskranz gibt der Adventskalender dieser Erwartungsfreude immer wieder neue Nahrung.

Gedruckte Adventskalender, wie wir sie heute kennen, gibt es jedoch erst seit etwa 100 Jahren. In Zusammenarbeit mit dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Sammlungen zu Berlin zeigt das Romantikerhaus die Ausstellung „Adventskalender aus 100 Jahren“.

Die Ausstellung beginnt mit den „Blättern für den Adventsbaum“, einem historischen Vorläufer unserer Adventskalender, und zeigt dann die ersten gedruckten Kalender des Münchener Verlegers Gerhard Lang (1881-1974). Lang gilt als der eigentliche „Vater“ der Adventskalender, denn er kreierte 1903 den ersten Weihnachtskalender. Die frühen Kalender hatten Abreißblätter zum Einkleben, Scheiben zum Drehen oder Figuren zum Herausschieben. Erst in den 1920er Jahren setzten sich die heute bekannten Türchen zum Öffnen durch. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg war das Bedürfnis nach einer heilen Welt sehr groß. In Dresden und Halle wurden bereits 1945 wieder Adventskalender produziert. In der DDR machte sich die atheistische Prägung auch in der Adventskalenderproduktion bemerkbar. Die Adventskalender der christlichen Verlage wie dem Wartburg-Verlag Jena oder dem Oberlausitzer Kunstverlag Ebersbach, welche die Geburt Jesu Christi verkündet sehen wollten, erschienen nur in geringer Stückzahl. Jena war durch den Wartburg Verlag Max Keßler einer der wichtigsten Verlagsorte christlicher Kalender der DDR. Die überwiegende Mehrheit der Kalender in der DDR erinnerte nicht an den christlichen Ursprung des Festes. So verbarg sich hinter der Kalendertür des 24. Dezembers häufig der Weihnachtsmann oder ein geschmückter Tannenbaum. Vor allem der 1949 gegründete Planet-Verlag Berlin bot ein breites Spektrum interessanter, von Künstlern gestalteter Kalender an. Die Ausstellung führt durch die Geschichte der Adventskalender und zeigt eine Auswahl von Kalendern aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen.

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