Ferch in der Malerei - Anfänge der Künstlerkolonie

Laufzeit: 29. April 2017 bis 16. Juli 2017

Aus Anlass des 700. Jubiläums des Ortes Ferch zeigen wir im Museum der Havelländischen Malerkolonie die Ausstellung “Ferch in der Malerei – Anfänge der Künstlerkolonie“. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl ausgezeichneter Landschaftsgemälde aus der Zeit von 1870 bis ca. 1900, die das Dorf als Bildmotiv festgehalten haben.
Zu den Pionieren der europäischen Landschaftsmalerei unter freiem Himmel, des Plein air, gehörte um 1850 die französische “Schule von Barbizon“. Die Maler von Barbizon wurden zu wichtigen Vorbildern für viele junge, antiakademische Künstler in ganz Europa. Der Aufruf von Rousseau “Zurück zur Natur“ führte vielerorts zur Gründung regionaler Künstlerkolonien in der Nähe größerer Städte. In Deutschland fiel dieser Gedanke auf einen besonders fruchtbaren Boden. Hier gab es um 1890 die meisten Kolonien, bis zu 30 lassen sich nachweisen.

Eine davon ist die Havelländische Malerkolonie. Karl Hagemeister (1848-1933), aus Werder an der Havel stammend, entdeckte als erster Maler das kleine Fischerdorf Ferch am Schwielowsee. Im Frühling 1878 kam der Wiener Maler Carl Schuch (1846 – 1903) zu Besuch nach Ferch. In diesen und den darauf folgenden Frühlings- und Sommermonaten 1880 und 1881 malten die beiden Freunde in Ferch und Umgebung. Somit legten sie den Grundstein einer nun schon weit über 100 Jahre andauernden Tradition des Malens in Ferch.
Zwanzig Jahre später kam eine neue Künstlergeneration an den Schwielowsee. Viele von ihnen studierten in der Landschaftsklasse an der Königlichen Akademie der bildenden Künste zu Berlin bei Professor Eugen Bracht (1842 – 1921). Unter ihnen waren solche Landschaftsmaler wie Gerhard Gisevius, Carl Hessmert, Carl Kayser-Eichberg, Hans Hartig, Hans Klohss, Hans Licht, Louis Lejeune, Theodor Schinkel, Max Uth, Paul Vorgang.
Diese jungen Maler trugen wesentlich dazu bei, dass die Kunst des französischen Impressionismus in Deutschland ihre Verbreitung fand. Sie gaben dieser Kunstströmung ihre eigene Prägung: „den gemäßigten deutschen Impressionismus“. Ihre pastose Malerei, teilweise in Spachteltechnik, in leuchtender, kontrastreicher Farbigkeit wurde in Fachzeitschriften stets positiv rezensiert.
Aus der Fülle von Gemälden, Zeichnungen, Graphiken, die entlang der Havel entstanden sind, fokussiert die Ausstellung Ferch in der Malerei nur einen Aspekt. Es sind Bilder aus Ferch, die entweder in ihrem Titel das Dorf erwähnen, oder motivisch noch heute klar zu identifizieren sind.

Kategorien:
Kunst | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Brandenburg | Ort:  Schwielowsee |
Vergangene Ausstellungen
2019 (2)
2018 (1)
2017 (4)
2016 (4)
2015 (3)
2014 (2)
2013 (2)
2012 (1)
Änderungen / Ausstellungen melden

Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Museum der Havelländischen Malerkolonie mitteilen?

 Ausstellung melden  Ausstellungsbild senden  Museumsbild senden  Andere Änderungen  10 Highlights zeigen