Prinz Maximilian zu Wied (1782-1867) - Ein rheinischer Naturforscher in der Alten und Neuen Welt

Laufzeit: 25. Juni 2017 bis 15. Oktober 2017

Vor 150 Jahren verstarb in Neuwied der bedeutende Naturforscher und Völkerkundler Prinz Maximilian zu Wied. Aus diesem Anlass veranstaltet das Roentgen-Museum Neuwied vom 25. Juni bis 15. Oktober 2017 die Sonderausstellung „Prinz Maximilian zu Wied (1782-1867) – Ein rheinischer Naturforscher in der Alten und Neuen Welt“.

Eröffnet wird die Präsentation durch Landrat Rainer Kaul und Museumsdirektor Bernd Willscheid am Sonntag, 25. Juni 2017, um 11.30 Uhr im Festsaal des Roentgen-Museums. Grußworte sprechen Dr. Sabine Lutz, Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, und Prof. Dr. Michael G. Noll, Valdosta State University, Georgia (USA). Zur Einführung in die Ausstellung spricht Maximilian Fürst zu Wied. Die musikalische Umrahmung übernimmt Mariann Backa am Klavier.

1782 auf Schloss Neuwied geboren, widmete sich der junge Prinz Maximilian zu Wied neben der Jagd und seinem Militärdienst als preußischer Offizier dem Selbststudium der Geographie, Naturgeschichte und Völkerkunde. Ein kurzes Studium 1811/12 an der Universität in Göttingen vertiefte seine Kenntnisse.

Seine erste Forschungsreise brachte ihn 1808 in die Schweiz, nach Norditalien und Savoyen. 1815 begab er sich, wohl auf Empfehlung von Alexander von Humboldt, über Holland und London mit dem Schiff nach Rio de Janeiro. Dort begann seine zweite, fast zweijährige Expedition durch Brasilien. Über die Bucht von Rio de Janeiro ging es nordwärts durch die Urwälder und Gebiete der Indianerstämme der Puris, Coroados und Coropos, der Botokuden, Pataxó, Machacarias und Camacáns. Von Salvador da Bahia aus kehrte Prinz Maximilian 1817 nach Neuwied zurück. Seine zahlreichen Zeichnungen dienten als Vorlage für die Kupferstiche, die mit seinem für die Wissenschaft bedeutenden brasilianischen Reisewerk 1820/21 veröffentlicht wurden.

Eine dritte Expedition brachte den Prinzen 1832-1834 nach Nordamerika, wo er gemeinsam mit seinem Jäger David Dreidoppel und dem Schweizer Maler Karl Bodmer entlang des Mississipi auf zahlreiche Indianerstämme traf und Gelegenheit hatte, sich mit deren Kulturen auseinanderzusetzen. Bodmers Aquarelle waren Vorlage für die Kupferstiche in Maximilians Nordamerika-Reisewerk, einem „Prachtwerk, dem Ähnliches in Deutschland nicht vorausgegangen ist“ (Brockhaus 1853).

In späteren Jahren publizierte der Prinz zahlreiche natur- und völkerkundliche Beiträge und erhielt eine Fülle von in- und ausländischen Ehrungen. Viele neuentdeckte Tiere und Pflanzen wurden nach ihm benannt. Die Korrespondenz und der Besuch von bedeutenden Wissenschaftlern ließen Neuwied zu einer Anlaufadresse der gelehrten Welt werden.

Prinz Maximilian zu Wied starb 84jährig am 3. Februar 1867 in Neuwied. Allgemein bekannt ist, dass sein Nordamerika-Reisewerk zur Standardlektüre Karl Mays bei der Vorbereitung seiner Indianerromane zählte. Karl Bodmers Indianerbilder dienten später sogar als Vorlage für Hollywood-Verfilmungen.

Die in der Ausstellung im Roentgen-Museum präsentierten Objekte konnten dank des großzügigen Entgegenkommens der Leihgeber zusammengetragen werden, darunter das Fürstliche Haus Wied, die Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH Stuttgart, das Linden-Museum Stuttgart, das Schlossmuseum Braunfels sowie einige Privatsammler.

Mit diesen ausgestellten Kostbarkeiten erinnert das Roentgen-Museum an die beeindruckenden Reisen des Prinzen Maximilian zu Wied, dessen Forschungsergebnisse bis auf den heutigen Tag immer wieder bei natur- und völkerkundlichen Fragen herangezogen werden.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog.

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