Gläserne Welten – Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte

Laufzeit: 27. August 2017 bis 19. November 2017

Als Kurfürst Friedrich Wilhelm im Jahr 1674 eine Glashütte in Drewitz unweit von Potsdam gründete, steckte dahinter mehr als bloß wirtschaftliches Kalkül. Auch aus heutiger Sicht erscheint es naheliegend, eine Hütte in der reich bewaldeten Umgebung der zweiten Residenzstadt anzulegen, statt aus dem weit entfernten Berlin liefern zu lassen. In erster Linie war die Gründung jedoch Teil der Idee des Kurfürsten, das „Eyland [zu] eine[m] Paradies“ zu gestalten. Dieses Vorhaben bezog alle Lebensbereiche des Hofes mit ein, und dazu gehörte eine gut funktionierende Glasproduktion in der Nähe der Stadt. Glas war noch weit davon entfernt, ein Objekt des alltäglichen Gebrauchs zu sein, und so erzeugte die Drewitzer Hütte allein gläserne Kunstwerke für den Regenten. Um ihre Konkurrenzfähigkeit zu garantieren, holte der Kurfürst erfahrene Glasmeister aus anderen Kurfürstentümern sowie dem Ausland nach Potsdam.

1678 erhielt Friedrich Wilhelm Nachrichten von einem Alchemisten am sächsischen Hof, der dort erfolgreich Phosphor hergestellt habe und auch in der Glaskunst nicht unbewandert sei. Der Kurfürst warb Johann Kunckel ab und initiierte damit eine kurze, aber umso nachhaltigere Blütezeit der Glasproduktion in Potsdam. Kunckel gewann mit der Neuerfindung des Goldrubinglases die ausdrückliche Wertschätzung des Großen Kurfürsten, der dem Alchemisten die Pfaueninsel zur Errichtung eines Labors für ungestörte Glasexperimente schenkte.

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Kunst | Kunstgewerbe |  Ausstellungen im Bundesland Brandenburg | Ort:  Potsdam |
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