"So etwas Schönes von Kunst..." - 150 Jahre Görlitzer Stadttheater

Laufzeit: 19. Mai 2001 bis 04. November 2001

Gemeinsam mit dem Görlitzer Theater entstand auf der gesamten zweiten Etage des Kaisertrutzes eine
Inszenierung. Die Bühnenbildnerin Barbara Blaschke, die Chefdramaturgin des Theaters Dr. Julia Cloot und
das Museum entwickelten ein Konzept, das eben nicht nur den Anlass der Ausstellung - das 150jährige
Bestehen des Theatergebäudes - beleuchtet. Es wird der Produktionsprozess einer Aufführung präsentiert
und damit Menschen und ihre Berufe in das Rampenlicht gerückt, die normalerweise hinter den Kulissen für
das Entstehen oder den problemlosen Ablauf einer Vorstellung Sorge tragen. Die farbliche Gestaltung der
Wände soll dem Besucher helfen, sich zu orientieren. Und obwohl im Museum eigentlich die Exponate nicht
angefasst werden dürfen, wird so mancher doch einmal hier oder da kontrollieren müssen, dass nur Papier
und Leim und Farben für die "Echtheit" der Objekte sorgen. Dabei können die Besucher sich überzeugen,
dass Tischler, Maler, Plastiker und Requisiteur nicht nur allesamt Meister ihres Faches sind, sondern jeder
Entstehungsprozess einer Aufführung allen Beteiligten größte Kreativität abverlangt.


Die Kostüm- und die Maskenabteilung sind uns allen noch am ehesten geläufig. Dagegen sind die
Menschen hinter der Bühne wie der Inspizient, der jeden und jedes zur rechten Zeit auf die Bühne ruft, oder
der Bühnentechniker, der oftmals noch mit Muskelkraft die einzelnen Bilder und Objekte in Windeseile
geräuschlos auf die Bühne schafft, meistens nicht sichtbar. Und wer interessiert sich nicht dafür, wie die
Vorhänge fallen und Luken und Tore sich öffnen?


Vielleicht kommen die Akteure auf der Bühne ein wenig zu kurz in der Ausstellung, aber dafür gibt es
schließlich die allabendlichen Aufführungen auf der Görlitzer gedrehten Bühne - zum Beispiel mit dem
Musical "Hello Dolly" von Jerry Herman.