Galerie für Zeitgenössische Kunst
04107 Leipzig
Karl-Tauchnitz-Straße 11

>Palomino<

Laufzeit: 26. August 2001 bis 04. November 2001

Mit Werken von Diana Deutsch, Marcel Duchamp, Olafur Eliasson, Brion
Gysin, Carsten Höller, Henrik Plenge Jakobsen, Katarina Löfström, Len
Lye, Anthony McCall, Ritchie Riediger, Bridget Riley, Victor Vasarely,
Max Wertheimer, Heimo Zobernig sowie Phänomenen der psychologischen
Optik

Wahrnehmung heißt "für wahr nehmen"; spätestens seit Plato aber zweifelt der Mensch an der Übereinstimmung des Wahrgenommenen mit seiner Beschaffenheit. Vermeintlich verbirgt sich in den Dingen hinter unseren Empfindungen etwas Unzugängliches, Rätselhaftes, etwas, was aus
verborgenen Materien gemacht zu sein scheint. Dieser eigentümlich paranoide Zweifel wiederum ist nicht nur Teil der Wahrnehmung, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des Seins.<P>Wir kennen alle das Gefühl, daß "hier irgend etwas nicht stimmt". Dieses Gefühl tritt besonders dann auf, wenn die Dinge ihre gewohnte Schärfe,ihre beruhigende Eindeutigkeit oder Wiederholbarkeit verlieren, wenn
sie, mehrdeutig, unvorhersehbar, sich unscharf zeigen. PALOMINO ist eine Ausstellung, die die Wahrnehmung der Betrachter irritiert und sie in ihrer "Wahr"-haftigkeit in Frage stellt. Es sind Werke von Künstlern und Künstlerinnen zu sehen, die auf unterschiedlichen Ebenen Wahrnehmungsverschiebungen oder Halluzinationen erzeugen. Des weiteren werden ausgewählte Phänomene der psychologischen Optik (geometrisch-optische und akustische Täuschungen) sowie Max Wertheimers "Phänomen Phi" ausgestellt.<P>Die Ausstellung ist als Parcours der täuschenden Wahrnehmung konzipiert.
Als einer der ersten Künstler im 20. Jahrhundert hat Marcel Duchamp sich
bereits in den 20er Jahren mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen
von optischen Täuschungen beschäftigt. So sind seine hypnotischen
"Rotoreliefs" von 1935 prototypisch für Duchamps Auseinandersetzung mit
visueller Wahrnehmung. Sein gemeinsam mit Marc Allegret und Man Ray
produzierter Film "Anemic Cinema" (1925-26) ist eines der ersten
Beispiele für die Auseinandersetzung mit visuellen Effekten im Medium
Film und stellt gleichzeitig auch eine "Vorstufe" zu den "Rotoreliefs"
dar.

Des weiteren sind auch Beispiele anderer experimenteller Filmemacher zu
sehen. Der Neuseeländer Len Lye ist vor allem durch seine Filme bekannt
geworden, die ohne Kamera und nur durch die direkte Bearbeitung des Filmmaterials durch Zerkratzen, Bemalen und direkte Belichtung
entstanden sind. Mit Anthony McCalls "Line Describing a Cone" wird ein
Schlüsselwerk aus den 70er Jahren gezeigt: das projizierte Licht wird
nach und nach zu einem "immateriellen" Lichtkegel im nebelgefüllten
Ausstellungsraum. Neben diesen Arbeiten werden mit Gemälden von Bridget
Riley und Victor Vasarely aber auch Werke von Künstlern präsentiert, die
sich seit den 60er Jahren als Protagonisten der Op-art mit visuellen
Phänomenen und deren Wirkung auf die Betrachter auseinandersetzen.
Daneben produziert eine "Dreammachine" von Brion Gysin Visionen. Diese
Beispiele sind als historische Referenzen in PALOMINO eingebettet.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen | Ort:  Leipzig |
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