Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

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Eintrag: Goldstoff
Goldstoff, auch Goldstück (Drap d'or, auch Fond d'or), heissen diejenigen broschierten weichen Stoffe, deren schimmernder und glänzender Grund ganz aus reichem Gold- und Silbergespinst oder aus Goldlahn besteht, wodurch sie sich von dem Brokat unterscheiden, bei welchem die Muster z. T. aus feiner Seide bestehen. - Sie dienen zur Tracht der Orientalen und zu Kirchenornaten, mit leonischem Gold zu Theater- und Maskeradenaufzügen. Eine neuere Art von G. sind die Cirsaccas-Zeuge, eine Zusammensetzung von Atlas, Tissu d'or und Fond d'or, welche den ostindischen und chinesischen Sirfakas oder Sersukers nachgemacht sind. Die Manufakturen von Lyon und Tours liefern die meisten und schönsten Goldstoffe; doch werden sie auch in Paris, Genua, Florenz und Venedig gemacht. Leichtere derartige Stoffe liefert auch Deutschland