Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Schweisstuch
Schweisstuch (lat.: sudariolum; franz.: suaire; engl.: sudary),
1) Kopftuch von Herrschern unter die Krone aufs Haupt gelegt; aus den herabhängenden Zipfeln entstanden die Infulen. Ein solches gehört zu dem Krönungsornat des deutschen Kaiser;
2) ein zur Zeit Gregor I getragenes leinenes Tuch, woraus später der Manipel hervorging, es dient zum Anfassen des Kelches, des Bischofstabes usw. (s. Veronikatuch). Bei den Juden das Tuch zur Umhüllung des Kopfes eines Leichnams oder auch des ganzen Leichnams.
3) Als Taschentuch (Faciletlein) seit dem 16. Jahrh. eingeführt.
Siehe auch:  Agen  Asch  Auch  Lein