Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Siklat
Siklat, siglat, siglaton, sigilot, cyclat, cisclato, syclatowne, chekelatoun u. s. w., in allen Schriften des mittelalterlichen Orients und Occidents sehr verbreitet, nach Prof. Karabaceks Erklärung sämtlicli aus dem mittellateinischen cyclatus (Stoff, aus welchem die cyclas genannten, unten rund geschnittenen Frauenkleider gemacht wurden) entstandene Bezeichnung von Seidenstoffen, welche bereits im 9. Jahrh. in Tebris, Bagdad und anderen orientalischen Städten, im 11. Jahrh. auch in Almeria in Spanien gemacht wurden: ursprünglich nur einfarbige, in vertieften Umrisslinien gemusterte, dann mehrfarbige, endlich auch im 12. Jahrh. broschierte Stoffe. Die früheste Art des S. scheint eine Art Vorläufer des Damastes gewesen zu sein, was auf seinen Ursprung aus China hinweist. Er war durch grosse Festigkeit und Dauerhaftigkeit ausgezeichnet; häufig bestand die Kette aus ungebleichtem Leinen, der Einschlag aus Seide Siklatun ist nach Einigen kein mustergewebtes, sondern ein nach dem Zeugdruckverfahren hergestelltes Gewebe
Siehe auch:  Almeria  Auch  Aue  Damas  Damast  Gewebe  Lein  Schlag  Seide  Siglaton  Spanien  Sprung  Stoff  Webe  Zeug  Zeugdruck