Berliner Medizinhistorisches Museum
10117 Berlin
Schumannstraße 20/21

Fitness. Schönheit kommt von aussen

Laufzeit: 01. Oktober 2004 bis 06. März 2005

Das Thema der Ausstellung „Fitness. Schönheit kommt von aussen“ ist die Fitness- und Sportbewegung von heute, mit der wir täglich konfrontiert werden. Um nicht einer allzu einseitigen und der Fitness letztlich nicht gerecht werdenden Gesellschaftskritik zu verfallen, ist die Ausstellung historisch angelegt. In punktuellen Rückgriffen wird die heutige Fitnessbewegung nach ihren historischen Wurzeln befragt. So lässt sich am Beispiel Fitness viel über unsere Gesellschaft erfahren, über unsere Werte, unsere Geschlechterverhältnisse und unser Verhältnis zum Körper und dessen Vergänglichkeit.

Die einen tun es aus Vergnügen. Andere plagen sich aus Vernunft. Oder sie kämpfen zumindest gegen das schlechte Gewissen: Fitness gehört ganz selbstverständlich zu den Schlagworten der modernen Gesellschaft. Fitness verspricht Gesundheit, Schönheit und - glaubt man den überall präsenten Hochglanzmagazinen - auch Glück. Im Alltag wiederum bedeutet Fitness für viele Menschen wöchentliche bis tägliche Routine, mit der auch soziale Kontakte und persönliche Rituale verbunden sind. Spricht man von Fitness, so steht das Verhältnis zum Körper immer im Mittelpunkt. Unser Körper – ob gross, klein, dick, dünn, alt oder jung – trägt uns durchs Leben. Er prägt das Bild, das sich unsere Umgebung von uns macht; er bestimmt wesentlich über Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensgefühl. Genauso wie das Schönheitsverständnis unterliegen aber auch die Vorstellungen vom schönen und gesunden Körper dem historischen Wandel.
Die Ausstellung führt durch die Entwicklung des Körperkults im 20. Jahrhundert. Ausgehend von lebensreformerischen Konzepten mit „Licht- und Sonnenbädern“, gymnastischen Übungen und Freikörperkultur mündet die Neuentdeckung des Körpers in die propagandistisch überhöhte, nationalsozialistische „Leibeserziehung“. Erst ab den 1950er-Jahren setzte sich die Fitness-Idee breitenwirksam im Alltag fest.
Das zweite Augenmerk gilt dem schweisstreibenden Mittel zum Zweck: die Praxis von Fitness. Seit Jahrzehnten wird der Weg zum schönen und gesunden Körper systematisch ausgearbeitet. So beruft sich die heutige Fitnessbewegung auf erforschte Trainingsmethoden; Nahrungszusätze ergänzen und erweitern den Menüplan vieler sportlich Aktiver.
Das Allgemeine aus Geschichte und Gesellschaftsforschung wird in der Ausstellung durch persönliche Standpunkte und Meinungen kontrastiert. So stehen fünf Menschen im Mittelpunkt, die in Bild und Ton über ihr Verhältnis zu Fitness berichten.
„Fitness“ im Berliner Medizinhistorischen Museum soll aber auch praktisch erfahrbar sein. In einem eigenen Ausstellungssaal wird, umrahmt von überdimensionalen Ganzkörperporträts der Fotografin Yoki van de Cream, den Besuchern Gelegenheit gegeben, an modernen Fitnessgeräten das zuvor Gesehene schwitzend zu überdenken.

Katalog: [Begleitpublikation:] Andreas Schwab / Ronny Trachsel (Hg.), Fitness. Schönheit kommt von aussen, Bern 2003

Ort:  Berlin |
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