TIERFOTOS - Von dem Naturfotografen Fritz Pölking

Laufzeit: 23. September 2004 bis 13. April 2005

Die Höhepunkte aus dem Werk des international bekannten und mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Naturfotografen Fritz Pölking zeigt das Deutschordensmuseum im Herbst und Winter 2004/05 mit rund 100 großformatigen Aufnahmen aus fünf Kontinenten. Diese erste umfassende Präsentation seines Werkes ist erstmals im süddeutschen Raum zu sehen. Seine technisch perfekten Langzeitstudien von Tierarten oder seine Aufnahmen von "Tierpersönlichkeiten" schildern sachlich das Tierleben und lassen auch die oft schonungslose Wirklichkeit von Fressen und Gefressenwerden nicht aus. Pölking spezialisierte sich seit 1951 auf Naturfotografie und hatte in den frühen 80er Jahren seinen internationalen Durchbruch. Er gilt als der Wegbereiter moderner Tierfotografie in Europa. "Fotos sind nur dann gut, wenn sie beim Betrachter Emotionen wecken" sagt er selbst von seinen Arbeiten, mit denen er 1977 als erster deutscher Fotograf den Titel des "Wildlife Photographer of the Year" erhielt.

"Schüler verlieren Bezug zur Natur" lautete erst kürzlich eine Überschrift in der Presse und der Artikel verriet: "Jeder neunte Schüler glaube, Enten seien gelb". Beim Betrachten der Aufnahmen von Fritz Pölking wird das Interesse für die Natur geweckt. Denn Pölkings Vorliebe in der Naturfotografie gilt der Dokumentation und der Verhaltensstudie von Tieren in ihrer natürlichen Umgebung. Er vermittelt mit seinen Aufnahmen das Gefühl, die Schönheit und Vielfalt der Natur unmittelbar selbst zu erleben. Pölking hat sich einer "sanften" Naturfotografie verschrieben. Dies erfordert 1. biologisches Hintergrundwissen, 2. defensives Verhalten, 3. lange Brennweiten. Und immer wieder betont er die Verantwortlichkeit für die Umwelt und mahnt den Einsatz für ihren Schutz ein. Damit tritt er gleichzeitig für eine authentische Tierfotografie ein, für ihn ist die Zeit wichtig, die er mit den Tieren verbringt. "Erst wenn die Tiere den Fotografen nicht mehr beachten, bekomme ich die Fotos, die ich haben möchte". Das setzt große Ausdauer und behutsamen Umgang mit der Natur voraus. Eine Naturaufnahme ohne Eingriff des Fotografen in das Geschehen oder Motiv steht bei ihm an erster Stelle, sie ist für Pölking die "Premiumklasse" der Naturfotografie. Um solche Fotos von manipulierten Aufnahmen zu unterscheiden, plädiert er für die freiwillige Kennzeichnung von Naturfotografien: als echt, kontrolliert oder erfunden. Das setzt jedoch Ehrlichkeit voraus. Bei arrangierten Aufnahmen z. B. arbeitet ein Fotograf mit Futter und Lockmitteln oder greift in den natürlichen Wuchs der Umgebung ein. Gegen "manipulierte Bilder und verstümmelte Wahrheiten" schlägt er folgende Kennzeichnung vor: Naturdokument, Wild und kontrolliert (Arbeit mit Eingriffen in die Natur), Captive (Aufnahmen zahmer oder gefangener Tiere) und Montage. Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT), deren Mitbegründer er ist, hat vor einigen Jahren diesbezügliche Richtlinien herausgegeben.

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