Clemens-Sels-Museum
41460 Neuss
Am Obertor

Walter Urbach - Mohn - Kosmos aus Farbe

Laufzeit: 27. Februar 2005 bis 24. April 2005

Walter Urbach, der in Kaarst bei Düsseldorf lebende Maler, beschäftigt sich seit über drei Jahrzehnten mit dem Thema Mohn. Die Zufallsbegegnung mit einem abgefallenen Blütenblatt, dessen schneller Vergänglichkeit er mit seinen Bildern entgegenzuwirken suchte, wurde zur existentiellen Herausforderung. Schrittweise löste sich Walter Urbach aus der direkten Abhängigkeit von dem Naturvorbild und ließ Farbe und Form als innere Agentien, als bestimmende Kräfte beim Entstehen seiner Werke bildwirksam werden. In seinen Aquarellen, Gouachen und den vor einigen Jahren entstandenen Rollbildern, bei denen er die Technik der Lacklasur bevorzugt und die gleichsam die Summe vorausgegangener langjähriger Arbeit sind, erweist sich Walter Urbach als Farblyriker und -dramaturg zugleich. Handwerk, Technik und Erregung sind eins.

Sie bedingen die Metamorphose des Mohns in aktive Farbenergie. Die mittels des Wassers fließend entstehenden, unendlichen Mischungen von Rot, als einer warmen, lebhaft unruhigen Farbe, mit Grau, Braun, Schwarz, Gelb oder Orange verströmen sich auf der Bildfläche und wandeln diese in Farbräume, denen der ”Stoff Mohn” nur mehr als Erinnerung innewohnt. Die Faszination der Bilder ist die Transparenz der Farbe in Bewegung, die mit dem Vergessen des Sujets einhergeht.
1925 in Neuss geboren, studierte Walter Urbach nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf bei den Professoren Schmurr, Coester und Mataré. 1949 wechselt er für zwei Jahre an die Kölner Werkschulen, wo er angewandte Graphik bei Professor Hußmann studiert. In den Jahren 1953-59 ist Urbach als freiberuflicher Werbegraphiker tätig. Gegen 1970 findet Walter Urbach seinen eigenen malerischen Gestus und ist mit seinen Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen in Mönchengladbach, Zons, Essen, Münster, Leverkusen, Köln, Hamburg, Grevenbroich, München, Neuss, Hagen, Neapel, Capua, Meerbusch, New York und schließlich im Kunstmuseum Bonn vertreten.
Mit dieser Ausstellung feiert das Clemens-Sels-Museum zugleich auch den 80. Geburtstag des Künstlers, der über sein Alterswerk behutsam deutende Worte gefunden hat: ”Aber vielleicht ist es so, daß beim Älterwerden, mit schwindender Kraft, die Werke kräftiger werden, dunkler, existentieller (...). Und ich tue so, als spürte ich das gar nicht (...). Dann weißt du, daß die Malerei dich mitgenommen hat und daß etwas von dir gegeben worden ist.”

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Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Neuss |
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