Sexy Mythos - Selbst- und Fremdbilder von Künstlerinnen und Künstlern

Laufzeit: 08. April 2006 bis 21. Mai 2006

Der Inhalt alter Mythen hat sich bis heute nicht wesentlich verändert und wird immer wieder neu geschrieben und variiert. Für ihre Verbreitung und Nachhaltigkeit sorgen vor allem die populären Massenmedien. SEXY MYTHOS verhandelt die Aktualität und Attraktivität solcher Mythen und stellt diese der sozialökonomischen und gesellschaftlichen Stellung von zeitgenössischen KünstlerInnen gegenüber. Kursierende Vorstellungen und Erzählungen über KünstlerInnen in einer bürgerlichen Gesellschaft werden mit realen Bedingungen des KünstlerInnentums konfrontiert.

Mythen werden immer wieder (re)produziert. Die jüngste Entwicklung des Booms um die „Neue Leipziger Schule“ kann beispielsweise in seiner medialen Präsenz und Produktion als Musterweg eines lehrmeisterlich gebildeten Mythos gelesen werden. Eine zeitgenössische Anwendung von Künstlermythen mit realen Folgen zeigt sich ebenso in der kürzlich stattgefundenen Gerichtsverhandlung gegen Jörg Immendorf. Der Künstler wurde wegen Rauschgiftbesitzes angeklagt. In der Verhandlung bezeichnet der Vorsitzende den Künstler als keinen „Normalbürger,“ deklariert ihn damit zum Außenseiter der Gesellschaft. Der Spiegel berichtet, dass der Richter Immendorf gefragt habe, welchen Beruf außer Maler er eigentlich habe, „also einen erlernten Beruf.“

Die ausgewählten künstlerischen Arbeiten zeigen zum einen kursierende Vorstellungen und Erzählungen über KünstlerInnen sowie deren mediale Verfasstheit auf. Andererseits werden darin reale Bedingungen des KünstlerInnentums im Sinne von Selbstdarstellung, Kontextualisierung und Historisierung reflektiert. Neben den künstlerischen Arbeiten werden auch Recherchen der Arbeitsgruppe zu den Themen „Künstlerbilder im Sozialismus“, „Aktuelle Mythen von Meisterschaft“ sowie „Anerkennungsprozesse von Künstlerinnen“ präsentiert.

Für die Ausstellung wird ein inhaltliches Vermittlungsprogramm entwickelt und ein Abendprogramm mit Vorträgen über KünstlerInnenbilder sowie ein Filmprogramm mit Künstlerbiografiefilmen konzipiert. Kooperationen mit anderen Kunstinstitutionen, die in ihrer institutionellen Struktur verschiedene Felder des Kunstsystems abdecken, sollen die Ausstellung mit neuen inhaltlichen Fokussierungen zeigen. Als Kooperationspartner konnten hierfür nach der Ausstellung in der NGBK in Berlin, das Forum Stadtpark, Graz sowie die HGB Leipzig gewonnen werden. Der zweisprachige Katalog (dt. und engl.) wird in Form eines Lesebuches die Ausstellung inhaltlich ergänzen.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. ISBN 3-938515-01-5

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Berlin | Ort:  Berlin |
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