Kunsthalle Emden
26721 Emden
Hinter dem Rahmen 13

Serge Poliakoff – Retrospektive

Laufzeit: 02. März 2007 bis 15. April 2007

Serge Poliakoff (1900–1969) gilt bereits zu Lebzeiten als einer der wichtigsten abstrakt malenden Künstler nach 1945. Nachdem sein Werk in Deutschland zuletzt vor zehn Jahren in einer Ausstellung gewürdigt wurde, zeigt die Kunsthalle in Emden nun in einer umfassenden Retrospektive rund 50 Ölgemälde und 35 Gouachen des Wahlfranzosen. Nachgezeichnet wird nicht nur die Entwicklung des künstlerischen Werdegangs, veranschaulicht wird auch die enorme Formen- und Farbenvielfalt seines Œuvres.

Geboren und aufgewachsen in Moskau, flieht Poliakoff 1919 aus dem durch die Revolution erschütterten Russland, kommt nach Europa und gelangt 1924 nach Paris, wo er rasch seine neue Heimat findet. Er ist musikalisch begabt und kann als Gitarrist in russischen Kabaretts seinen Lebens-unterhalt und ab 1931 sein Kunststudium finanzieren. Obwohl er bereits in der Kindheit eine ausgeprägte musische Neigung verspürte, die durch das großbürgerliche Elternhaus auch stark gefördert wurde. Zu Beginn von Poliakoffs künstlerischem Schaffen stehen Stillleben und Frauenakte, die der Klassischen Moderne verpflichtet sind. Paul Cézanne, Henri Matisse, Paul Klee, Wassily Kandinsky oder Robert Delaunay sind wichtige Vorbilder. Gegen 1947 findet er jedoch zu einer eigenen abstrakten Formensprache. Markantestes Merkmal von Poliakoffs Werken ist nun ein wie mit einander verzahnt wirkendes, geometrisiertes Repertoire an Formen. Diese kommen dem Betrachter zwar vertraut vor, wurden vom Künstler aber während des Schaffensprozesses neu gefunden. Darüber hinaus besticht die Transparenz der fein nuancierten, sparsam eingesetzten Farben und ihre Leuchtkraft, die aus der Tiefe der Bilder emporzusteigen scheint. Letztere gründet entweder auf übereinander liegenden komple-mentären Farben oder auf der Kombination von dunklen mit hellen oder kalten mit warmen Tönen. Die gestischen Spuren, die Pinsel oder Spachtel während des schichtweisen Bildaufbaus hinterlassen, tragen maßgeblich zu der Lebendigkeit seiner Arbeiten bei. Poliakoff wird zum Kreis der so genannten École de Paris gezählt. Seinen künstlerischen Durchbruch erlangt er nach dem Zweiten Weltkrieg: Einzelausstellungen, Beteiligungen an der documenta II und III, zahlreiche Preise und Auszeichnungen markieren fortan den Weg seines Erfolgs.

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