Mythen: Jewels Today – seen by Stefan Hemmerle

Laufzeit: 18. November 2006 bis 18. Februar 2007

Ein ungebrannter Burma-Rubin mit Kupfer, Saphire mit Amaranthholz, orangefarbene Meloperlen aus Vietnam, ein fünfzehnkarätiger Diamant, in Eisen gefasst… ungewöhnliche Materialkompositionen, radikale Reduktion der Form, höchstes handwerkliches Raffinement, Understatement pur, und dennoch die funkelnde Pracht edler Steine kennzeichnen die Arbeiten von Stefan Hemmerle.

Seit dem 20. Jahrhundert – beginnend mit Jugendstil- und Art Déco-Schmuckkünstlern wie René Lalique, Jean Fouquet, Jean Desprès oder René Boivin – wird der Mythos von Diamanten, edelsten Perlen und extrem seltenen Steinen weltweit von einigen wenigen Juwelieren radikal neu interpretiert. Eine der entschiedensten puristischen Positionen vertritt dabei der Münchner Juwelier und Goldschmied Stefan Hemmerle, ist es ihm doch gelungen, die Kostbarkeit der Steine mit äußerster formaler Stringenz zu vereinen.

Die Neue Sammlung zeigt eine Auswahl seiner Arbeiten mit Leihgaben aus aller Welt. Der holländische Architekt Tom Postma hat dafür eigens eine ‚box in a box in a box’, einen »Raum im Raum« in der Pinakothek der Moderne gebaut. Die Stichworte lauten ‚inside outside’, Reflexion, Transparenz, Minimalismus und Glanz.



Über Jahre hinweg entstanden, in alle Winde verstreut und meist verborgen, sind die Stücke von Stefan Hemmerle nun erstmals in dieser Zusammenschau öffentlich zu sehen. Damit setzt Die Neue Sammlung eine Reihe von Veranstaltungen zu entscheidenden, durchaus konträren Aspekten im Schmuckschaffen der Gegenwart fort, bei denen es auch um die Auseinandersetzung mit so genannten »billigen« oder »teuren« Materialien geht. Von der Verdammung des Goldes bei Gijs Bakker in den sechziger Jahren reicht dies bis zu Stefan Hemmerles Blick auf den Mythos Juwelen. Sein gestalterisches Wollen zielt auf das Sichtbar­machen kostbarer Steine und Perlen in ihrer Kraft, skulpturalen Ausstrahlung und exzeptionellen Farbigkeit.