Frauke Schlitz - mappa

Laufzeit: 28. April 2007 bis 22. Juli 2007

Frauke Schlitz (*1962) sucht sowohl in der Zeichnung als auch in den bildhauerischen Arbeiten nach Bildern für das menschliche Verlangen nach Ordnungs- und Denkmustern im „Durcheinander der Welt“. Dabei geht sie mit ihren Installationen auf die jeweils vorgefundene Raumsituation ein und lässt in der Entwicklung der neuen Arbeit Prozesse zu, in denen Unerwartetes aufsteigen kann. Die auffällige Architektur der Gewölbebögen in der Städtischen Galerie sowie der seine Geschichte offenbarende Boden des ursprünglichen Fabrikraums sind Ausgangspunkte für eine eigens für Reutlingen entwickelte Installation.

Die Rauminstallation mappa kreist um das Thema Kartographie.
Landkarten, Pläne, Modelle, Globen sind die assoziativen Ausgangspunkte für persönliche, artifizielle Objekte, die als Ensemble zu einem fiktiven, poetischen Kartenraum werden, wie wir ihn aus alten Bibliotheken oder Museen kennen. Der Betrachter begegnet im Raum einer Art “mind-map”, der Repräsentation und Vermessung einer inneren Landschaft.
Durch die künstlerische Anverwandlung kartographischer Technik wird die scheinbar objektive Repräsentation der Welt durch reale Karten, Pläne und Globen als Konstruktion und Erfindung entlarvt.
Die Installation besteht aus einer großflächigen, raumbezogenen Bodenzeichnung, die den Fußboden der Städischen Galerie selbst zu einer Landkarte macht, drei großformatigen Sockelobjekten (Holz, verschiedene Materialien), drei Kugelobjekten (Aluminiumguss), Gitterobjekten (Holz), zwei Videoprojektionen und großformatigen Arbeiten auf Papier.

Frauke Schlitz studierte an der Hochschule der Künste Berlin bei den Professoren Johannes Gecelli und Leiko Ikemura als Meisterschülerin. Ab 2000 arbeitete sie sechs Jahre lang als künstlerische Assistentin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, wo sie 2004 für ein Semester als Vertretung die Grundklasse Bildhauerei übernahm.