Stadtmuseum Schwandorf
92421 Schwandorf
Rathausstraße 1

Gezogen und gewickelt – Kerzen und Wachsstöcke in verschiedensten Formen

Laufzeit: 25. November 2007 bis 17. Februar 2008

Fast sämtliche Exponate stammen aus der Sammlung der Familie Schieder, die seit vielen Jahren zahlreiche Objekte zur Volksfrömmigkeit zusammentragen und in Schwarzenfeld im „Museum im Kirchturm“ ausstellen. Für die Wintermonate sind es nun zahlreiche Kerzen und Wachsstöcke, die sie dem Museum in Schwandorf zur Verfügung gestellt haben.

Interessant ist es durchaus, sich mit der Geschichte und der handwerklichen Herstellung von Kerzen zu beschäftigen, wobei die Wachsstöcke als Sonderform der Kerzen bezeichnet werden können. Bis zur Elektrifizierung, die auf dem Land vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte, waren die Menschen in der kalten und dunklen Jahreszeit auf Lichtquellen wie Öl-, Petroleum- und Gaslampen, vor allem aber auf Kienspäne und Kerzen angewiesen. Kerzen aus (Bienen-)Wachs waren bis zum ausgehenden Mittelalter kostbar und daher im privaten Haushalt selten. Für die Beleuchtung wurden selbst gemachte Talg- und Unschlittkerzen oder Kienspäne verwendet.

Über ihre Funktion als Licht- und Wärmespender hinaus hat die Kerze aber ebenso eine hohe symbolische Bedeutung. Dies hat auch mit dem Material Bienenwachs, das über viele Jahrhunderte eine kostbare Handelsware war, zu tun. So fanden Wachskerzen in erster Linie in der Kirche Verwendung. Bienenwachs war teuer und wurde entsprechend sorgsam behandelt. Die Handwerksberufe des Wachsziehers und Wachsbleichers sind uns heute nahezu unbekannt und ausgestorben und verdienen es, dass sie in einer Sonderausstellung der Bevölkerung vorgestellt werden.
Ebenso sind es die Wachsstöcke, die heute mehr und mehr in Vergessenheit geraten sind. Sie dienten nicht nur als Beleuchtungsmittel, sondern auch als Freundschafts- oder Liebesgabe und Andenken. In der Volksfrömmigkeit des süddeutsch-österreichischen Raumes waren sie sehr beliebt. Wachsstöcke dienten sowohl dem kirchlichen als auch dem häuslichen Gebrauch und wurden bei verschiedenen Anlässen wie Taufe, Hochzeit oder am Lichtmesstag gerne als Erinnerungsgeschenk gegeben. Das ist auch der Grund, weshalb die anfänglich ganz einfachen, gewickelten dünnen Wachsschnüre reichhaltig verziert und geschmückt wurden.
Die hervorragende und umfassende Privatsammlung der Familie Schieder aus Schwarzenfeld, die jetzt im Stadtmuseum Schwandorf präsentiert wird, gibt einen schönen Überblick über die diversen Formen, Farben, Größen und Verzierungen. Die meisten der ca. 250 Wachsstöcke sind aus der Zeit um 1900. Aber auch Kerzen und Wachsvotive sind in verschiedensten Variationen zu sehen.

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