Familienleben. Photographien von Thomas Struth

Laufzeit: 10. Januar 2008 bis 20. April 2008

Parallel zu anderen Themen setzt sich Thomas Struth seit den 1980er Jahren immer wieder auch mit dem Sujet des Einzel- und Gruppenportraits auseinander. Das Bild der Familie, das seit Jahrhunderten wiederkehrend eine große Bedeutung in der Kunst genießt, wird hierbei in den Mittelpunkt seiner photographischen Betrachtung gerückt.

Mit genauem Blick auf die Persönlichkeiten sowie ihre individuellen Bindungen aufgenommen, suggerieren die Familienportraits von Struth eine große Unmittelbarkeit der Abgebildeten. Vielerlei Informationen geben die Dargestellten über sich, ihre Befindlichkeiten, ihr beziehungsreiches Miteinander und ihre häusliche oder berufliche Umgebung, in der sie überwiegend auch photographiert wurden.
Vorgestellt werden Familien, mit denen Thomas Struth über Jahre hinweg kollegial oder freundschaftlich verbunden ist, ebenso wie solche, zu denen sich eine spontane und unmittelbare Nähe entwickelt hatte.
Zugleich verweisen die in internationalen Kulturkreisen entstandenen Aufnahmen auf die universale Bedeutung von Familie als eine den Menschen prägende Lebensform und darüber hinaus als gesellschaftlich wichtige Einheit, in der sich Werte, Grundeinstellungen und Perspektiven vermitteln. Wie sehr es in dieser Präsentation aber auch um die Fragestellung der eigenen Wahrnehmung - um Annäherung und Distanzierung - geht, vermittelt sich anschaulich in den von Struth unterschiedlich gewählten Bildgrößen.
Die Installation der Exponate wird von Thomas Struth eigens im Hinblick auf die gegebenen Ausstellungsräume konzipiert. Bildabfolgen, Zwischenräume, Wechselwirkungen und Kombinationen sind Momente, die hierbei im Vordergrund stehen. Sie lassen das Familienleben unterschiedlicher Personenkreise und Generationen als subtiles Zusammenspiel und im Sinne einer Verweiskraft wahrnehmen.