Olaf-Gulbransson-Museum
83684 Tegernsee
Im Kurgarten 5

Edvard Munch – Graphikbestand der Kunstsammlungen Chemnitz

Laufzeit: 01. Juni 2008 bis 24. August 2008

Die Verbindung zwischen Olaf Gulbransson (1873-1958) und Edvard Munch (1863-1944), die nun erstmals deutlich herausgestellt wird, reicht zurück bis ins ausgehende 19. Jahr-hundert. Olaf Gulbransson und Edvard Munch lernten sich bereits in Norwegen kennen, und ihre Wege kreuzten sich mehrmals, zuletzt 1925 bei ihrer Ernennung zu Ehrenmitgliedern der Bayerischen Akademie der Bildenden Künste in München. Nach 1933 war ihre Beziehung durch die politischen Verhältnisse belastet. Im Nachlass von Olaf Gulbransson befinden sich einige markante Karikaturen von Edvard Munch sowie der Briefwechsel zwischen den Künstlern.

Die Chemnitzer Sammlung, die das Olaf-Gulbransson-Museum jetzt zeigt, beinhaltet neben Landschaften, Porträts seiner Förderer, Mäzene befreundeter Zeitgenossen und wichtiger Persönlichkeiten des kulturellen Lebens auch das erste druckgraphische „Selbstporträt“ – die Lithographie von 1895. Munch ist zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alt. Kontrastierend zum dominanten Schwarz hebt sich das Selbstporträt vom Dunkel des Hintergrunds ab. Nach unten begrenzt der skelettierte Unterarm als memento mori die Graphik.

Den Schwerpunkt im Munch-Konvolut bilden zwei Mappenwerke: Die eine Graphikmappe mit acht Radierungen, herausgegeben im Jahr 1895, spiegelt in komprimierter Form Munchs innere Konflikte und Ängste, Zwänge und Beziehungsprobleme wider. Persönliche Erfahrungen mit Krankheit und Schmerz sowie der Tod geliebter Menschen haben Leben und Kunst Munchs stark beeinflusst. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen zieht sich facettenreich durch sein gesamtes künstlerisches Œuvre. So verarbeitet die Graphik „Das kranke Kind“ den Tod der Schwester Sophie im Jahre 1877 – Munch war damals 14 Jahre alt. Neun Jahre zuvor war bereits die Mutter gestorben. Das Motiv des kranken Kindes hat Munch vielfach als Graphik und Gemälde variiert.

Die zweite Mappe der Chemnitzer Sammlung trägt den Titel „Alfa og Omega“. Sie entstand im Jahr 1909 in Kopenhagen. Dort ließ sich Munch seit 1908 nach einem schweren physischen und psychischen Zusammenbruch in einer Klinik behandeln. 22 Lithografien illustrieren seine ironische Fabel zur Sicht auf die Geschlechter.

Die Ausstellung „Edvard Munch – Graphikbestand der Kunstsammlungen Chemnitz“ ist bis zum 24. August 2008 im Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee zu sehen, täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Im Museum sind mehrere Bücher zu Edvard Munch und seinem Werk erhältlich.

Zur Museumseite: Olaf-Gulbransson-Museum

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Tegernsee |
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