Frömmigkeit und Moderne
Sakralbauten des 20. Jahrhunderts an Rhein und Ruhr

Laufzeit: 21. September 2008 bis 26. Oktober 2008

An Rhein und Ruhr entstanden im Zeitraum vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die 1960er Jahre hinein Kirchenbauten, die auf katholischer wie auf evangelischer Seite internationale Maßstäbe setzten. An Hand von Fotografien, die möglichst zeitnah zu der Entstehungszeit der Kirchen von bedeutenden Fotografen aufgenommen wurden, soll der kunstgeschichtliche Rang dieser Bauten deutlich gemacht werden. Darüber hinaus wird der fotografische Blick auf moderne Sakralarchitektur thematisiert, so dass die Ausstellung über das architekturgeschichtliche Thema hinaus auch ein Beitrag zur Geschichte der Fotografie leistet.

Die gängige Meinung, innovative Leistungen des modernen Bauens seien eher im Bereich der Wohn-, Geschäfts- und Industriearchitektur als im Bereich der Sakralkunst zu suchen, ist historisch nicht haltbar. Gerade im Kirchenbau kam es zu wegweisenden Lösungen, und unter den Baumeistern, die sich gelegentlich oder auch fast ausschließlich mit dieser Aufgabe beschäftigt haben, finden sich „Leuchttürme“ der Architekturgeschichte, wie Otto Bartning, Rudolf Schwarz, Dominikus Böhm, Gottfried Böhm und Emil Steffann.

Der Kirchenbau der Zwischenkriegszeit verstand sich als Weg zur Schaffung des „Neuen Menschen“ (Guardini). Der Kirchenbau der Jahre nach 1945 antwortete sowohl auf die spirituelle Not einer eben aus der Unmenschlichkeit entlassenen Gesellschaft, als auch auf den aktuellen Bedarf an einer Rekonstruktion oder Neuerrichtung von Sakralbauten.

Die Ausstellung wird von einem wissenschaftlichen Katalog mit Beiträgen von Studierenden des Sommersemesters 2007 des Seminars für Kunstgeschichte an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf (Seminarleiter: Prof. Dr. Hans Körner/Prof. Dr. Jürgen Wiener) begleitet, die dieses Ausstellungsprojekt vorbereitet haben.