Rirkrit Tiravanija - "Just Smile and Don’t Talk"

Laufzeit: 11. Juli 2010 bis 10. Oktober 2010

Im Mittelpunkt steht eine retrospektiv angelegte Schau des thailändischen Künstlers Rirkrit Tiravanija. Wie kaum ein anderer Künstler erinnert Tiravanija immer wieder daran, dass Kunst aus Austausch, Genuss und Kommunikation besteht. Da ist es nur logisch, dass in der Kunsthalle während der Zeit der Ausstellung auch gekocht, gegessen und getrunken wird - und sich dabei hoffentlich viele interessante Gespräche ergeben.

Tirvanija ist 1963 als Kind thailändischer Eltern in Buenos Aires geboren. Er wächst nicht nur in Argentinien und in Bangkok, sondern auch in Äthiopien und Kanada auf. Nach seinem Kunststudium in New York und Chicago ist er weiterhin beständig unterwegs, wodurch er das Rollenmodell des "Global Artist" erfüllt. Die Suche nach kultureller Identität steht von jeher im Zentrum seiner Kunst. Über das Kochen verbindet er die unterschiedlichen Kulturen. Es geht nicht nur um das Gemeinschaftliche einer Mahlzeit, sondern auch um Rezepte, die den Westen und den Osten vermischen und konfrontieren. In New York entsteht 1990 in einer Galerie "Pad Thai", im Hamburger Kunstverein 1993 "Flädlesuppe", im Kunstverein Ludwigsburg gibt es 1994 "Schupfnudeln", die er mit asiatischem Chili würzt.

Seine Retrospektive in der Kunsthalle Bielefeld geht von den Rezepten aus, die im Verlauf der Ausstellungseröffnungen seit 1990 entstanden sind. Das Kochen steht im Vordergrund. Hintergründig geht es um die Frage des Museums als Ort, der sich ästhetisch und sozial immer mehr öffnet. Neben dem ständigen Imbiss am Mittwochabend und am Sonntagmittag wird es Gespräche zum Thema Kunst wie zum Thema Ernährung geben. Die Malstube für Kinder wird in ein begehbares Modell des Philip Johnson-Baus verlagert, das Tiravanija im II. Obergeschoss als neues Werk vorstellt.