Bayerisches Nationalmuseum
80538 München
Prinzregentenstraße 3

Schmuck zum Gwand - ländliche Bijouteriewaren aus dem Bayerischen Nationalmuseum München

Laufzeit: 19. November 2009 bis 27. Februar 2011

Florschließen und Kropfketten, Miedergeschnüre und Geschnürstifte, Fingerringe und Ohrringe, Haubennadeln und Haarpfeile, Rosenkränze und Gebetbuchschließen - sie alle zählen zum ländlichen Schmuck, der sich ab Ende des 18. Jahrhunderts ausbildete. Häufig am Schmuck des Adels orientiert, entwickelte sich eine Vielfalt an Formen und Motiven, die auf die jeweilige Landestracht abgestimmt war. Die überwiegend in Schwäbisch Gmünd gefertigten Schmuckstücke bestehen aus Silberfiligran oder hauchdünnem Gold und wurden mit Glassteinen und Perlenimitaten verziert. Oft besitzen sie Amulettcharakter. Die Sammlung ländlichen Schmucks des Bayerischen Nationalmuseums ist eine der umfangreichsten in deutschen Museen überhaupt. Rund 150 Schmuckstücke, vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert, ausgestellt.

Sich zu schmücken, zählt zu den grundlegendsten menschlichen Verhaltensweisen und hatte schon immer vielfältige Gründe: Zum einen konnten durch Schmuckgegenstände Wohlstand und Status des jeweiligen Trägers veranschaulicht werden; zum anderen galt Schmuck oft als Zeichen religiöser, aber auch magischer Vorstellungen. Beispielsweise sollte er schützen, Unheil abwehren oder Glück bringen. Im bäuerlich-ländlichen Bereich war das Tragen von Schmuck fest mit Jahres- und Lebensbräuchen verbunden und gehörte somit zu Kirchgangs- oder Festtrachten. Dabei diente Schmuck häufig auch als praktisches Utensil, z.B. als Knopf oder Rockstecker.

Einen Glanzpunkt der Ausstellung bilden eine Reihe an prächtigen, silbervergoldeten Geschnürstiften sowie einige frühe Beispiele kunstvoller, aus Silberfiligran hergestellter Florschließen. Beachtenswert ist auch eine Auswahl an Fingerringen, deren Ringkopf aus bunten Glassteinen sowie Grandeln mit Herzanhängern besteht. Daneben sind verschiedene Riegelhäubchen und Jungfernkranl mit den zugehörigen Haubennadeln und Haarpfeilen zu sehen. Ein weiteres Highlight stellt eine von dem Münchner Goldschmied Bartholomäus Lederer (1787-1874) im Jahr 1819 gefertigte silberne Uhrkette dar. Abgerundet wird die Ausstellung durch zumeist in Schwäbisch Gmünd kunstvoll hergestellte Rosenkränze, die aus Filigran- oder Glasperlen bestehen und mit mannigfaltigen Anhängern wie bemalten Emailmedaillons, in Silber gefassten Schmucksteinen, Tierzähnen und -klauen, Wallfahrts-pfennigen oder kleinen, in Silber gegossenen Heiligenattributen bestückt wurden.

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Kategorien:
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