halle für kunst e.V.
21311 Lüneburg
Reichenbachstraße 2

SIMON DENNY - NEGATIVE HEADROOM: THE BROADCAST SIGNAL INTRUSION INCIDENT

Laufzeit: 20. November 2010 bis 16. Januar 2011

Am 22. November 1987 unterbrach eine Figur, die als Low-tech-Version des ikonischen Pseudo-Computergrafik-Fernsehmoderators Max Headroom auftrat, die Sendungen zweier voneinander unabhaengiger Fernsehsender im Grossraum Chicago, wodurch es zu einem der bis zum heutigen Tag beruechtigtsten Faelle von Fernseh-Piraterie kam. Die Ausstellung von Simon Denny, die wenige Tage vor dem dreiundzwanzigsten Jahrestag dieses Ereignisses in der Halle fuer Kunst in Lueneburg eroeffnen wird, will dieses mit merkwuerdiger Praezision begangene Verbrechen, dessen Verantwortliche noch immer unbekannt sind, feiern und romantisieren.

Der Kuenstler wird den Inhalt der ergaunerten Fernsehuebertragung und die in ihr verwendeten Materialien rekontextualisieren, indem er die Gegebenheiten zu Werbebildern fuer dieses Anti-Ereignis umordnet. Durch diese Iteration wird die Piraterie als eine seltsame Umkehrung der sehr flexiblen Figur Max Headroom betrachtet, die als Protagonist einer "kritischen Fernsehsendung" gleichermassen Kritik, wie als Werbefigur von Coca-Cola Affirmation verkoerpert. Auf die Ausstellung wird eine Praesentation auf der ArtBasel Miami und eine Ausstellung im Contemporary Art Museum St. Louis folgen.

"Negative Headroom: The Broadcast Signal Intrusion Incident" ist Teil von "Channel TV", ein das Thema des Fernsehens fokussierendes Kooperationsprojekt des franzoesischen centre d'art Cneai (Chatou bei Paris), dem Kunstverein Harburger Bahnhof (Hamburg) und der Halle fuer Kunst Lueneburg. Durch I-Pads, Mobiltelefone und andere Bildschirme, die ihre umherschweifenden Betrachter begleiten, verwandelt sich das zwischen kulturkritischer Diffamierung und Aufklaerungsphantasien stereotypisierte Fernsehen und zeigt sich als multiples, fragmentiertes und in sich widerspruechliches Medium. Mit Paraphrase auf Walter Benjamin treten die paradoxen Versprechen und Utopien von Medien niemals so deutlich hervor, wie durch das Veralten ihrer (letzten) Entwicklungsstadien, was einen der moeglichen Ausgangspunkte des Projekts markiert: "Das Fernsehen ist tot, lang lebe das Fernsehen!".

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