Dialoge mit der Natur: Reimund O. Boderke
Malerei

Laufzeit: 16. Januar 2011 bis 06. Februar 2011

Anderer Ausstellungsort:
Kulturzentrum von Bad Homburg "Englische Kirche"

Einladung zur Vernissage

der Ausstellung

des Künstlers

Reimund O. Boderke

Malerei



Mittwoch, 19. Januar 2011, 19.00 Uhr

im Kulturzentrum Englische Kirche,

Ferdinandsplatz, Bad Homburg v.d.Höhe


Begrüßung

Beate Fleige, Kulturdezernentin

Einführung in die Ausstellung

Reimund O. Boderke

Die Ausstellung ist begleitend

zu den Veranstaltungen im Kulturzentrum der Englischen Kirche bis zum 6. Februar 2011 zu sehen, sowie samstags und sonntags von 14.00 - 18.00 Uhr

Veranstalter

Fachbereich Kultur & Bildung

Magistrat der Stadt Bad Homburg

Dialoge mit der Natur Reimund O. Boderke

Seit seiner Kindheit ist Reimund O. Boderke in Zwiesprache mit der Natur. Was ihn dazu angetrieben hat? Es erscheint ihm selbst rätselhaft. Waren es die Kriegswirren, die ihn über zwei Evakuierungen und mehrere Ortswechsel mit der Großfamilie immer wieder nach einem ruhenden Pol suchen ließ? War es das familiäre Dilemma des von den Nazis geknebelten Vaters? Vielleicht doch Natur als Rückzugsort? Schon als Kind malte er aus dem Kopf pausenlos Naturstücke. Der Wald war seine Heimat. Sein Vater, der meist im Krieg und selten bei der Familie war, gab ihm seine kreativen Veranlagungen weiter. Er war Lehrer für die musischen Fächer. Doch Zeit für gemeinsames Naturerleben gab es nicht. Er starb, als der Junge 17 war. Doch sein Vermächtnis lebte weiter. Es musste ein kreativer Beruf sein. So studierte Reimund O. Boderke Kommunikation und verbrachte dreißig aufregende Jahre in Werbeagenturen mit kreativen Aufgaben.

Es war kurz nach dem Mauerfall, als ein Schlüsselerlebnis mit der Natur ihn von der Hektik seines Berufslebens zurück brachte zu seiner eigentlichen Bestimmung - wie er es empfand - zur Kunst: Auf einer langen Wüstenreise erlebte er in einer lebendigen Kalahari-Nacht unter dem Sternenhimmel, welche ungeheure, energetische Kraft die Natur auf den Menschen ausüben kann. Dieses Erlebnis weckte in ihm sein künstlerisches Bewusstsein. Schon kurz zuvor hatte er mit der Malerei begonnen und Leinwände und Bindemittel mit auf Reisen genommen. In der Wüste stürzte er sich in die Malerei mit Sand, Erde und Naturmaterialien. Bei seiner ersten Ausstellung nach der Reise entdeckte die FAZ die Wüstenwerke und bildete eines im Feuilleton ab.

Seither ist sein künstlerisches Schaffen dem Dialog mit der Natur gewidmet. Zurück von der Reise studierte er mehrere Jahre Malerei bei Matthias Gessinger in Wiesbaden und Kunstgeschichte an der Goethe-Universität, Frankfurt. Mit diesem Rüstzeug ging er auf seine lange, experimentelle Reise, Kunst nicht als Abbild der Natur zu begreifen, sondern - nach Kandinsky - das Geistige in der Natur herauszufiltern. In seinem Atelier hat er über hundert Sand- und Erdproben aus aller Welt gesammelt, mit denen er seit 1993 fast ausschließlich seine Materialbilder 
komponiert und collagiert hat. Seine konsequente Materialanwendung mit Naturmaterialien ist ungewöhnlich in der Malerei.

Nach zehn Jahren Malerei-Studium löste sich ROB (sein Signatur-Kürzel) von seinem Meister Matthias Gessinger 2006. Fortan ging er seine eigenen Wege. Ergebnis war auch die späte Hinwendung zur Farbe (ROB hatte sich nach seiner Werbezeit bewusst davon entfernt!). Seine neuesten Werke zeigen mehr leichte Farbigkeit, bisweilen auch expressionistische. Sand und Erde werden jetzt sparsamer eingesetzt. Die Collage-Technik blieb erhalten. Doch wesentlich für seine Arbeit bleibt die experimentell erzielte Textur seiner Werke. Nach Jahren der Suche der eigenen Darstellungsformen ist er zwar seiner Thematik über Natur-Dialoge treu geblieben, aber auch im neuen OEuvre-Abschnitt zu seiner künstlerischen Mitte gekommen.

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Kategorien:
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