Matthäus Merian d. Ä. - Ätzkünstler und Verleger

Laufzeit: 27. April 2004 bis 30. November 2004

Matthäus Merian d.Ä. (1593-1650) ist noch heute berühmt für seine Stadtansichten, die uns das Erscheinungsbild deutscher Städte aus dem 17. Jahrhundert überliefern. Seine Zeitgenossen sahen in ihm sogar “Zierde und Licht aller deutschen Künstler”, und Jacob Burkhardt würdigte Merian als bedeutenden “Landschaftspoeten”.

Matthäus Merian wurde 1593 als Sohn des Sägmüllers Walter Merian in Basel geboren. Zuerst als Glasmaler ausgebildet, wandte er sich in Zürich bei Dietrich Meyer der Kunst des Radierens zu. Seine Gesellenzeit führte ihn von Basel nach Straßburg, Nancy und Paris, dann nach Stuttgart und Oppenheim. Dort heiratete er 1617 die Tochter des Verlegers und Kupferstechers Johann Theodor de Bry (1561 - 1623), dessen Unternehmen er 1625/26 übernehmen sollte. Es gelang ihm bis zu seinem Tod 1650 – trotz der Verheerungen und des wirtschaftlichen Niedergangs im Dreißigjährigen Krieg – einen der bedeutendsten deutschen Verlage aufzubauen. Die Ausstellung will die ungeheure Leistung Merians als Radierer wie als Verleger in ihren wichtigsten Facetten widerspiegeln – von der umfangreichen Stichfolge zur Taufe des Herzogs Friedrich von Württemberg 1616 bis zur Topographia Germaniae, deren erste elf Bände Merian noch selbst erlebte.

Präsentiert werden aber auch die frühen medizinischen, alchemistischen und naturkundlichen Bücher, mit denen Merian das Verlagsprogramm seines Schwiegervaters fortsetzte, ebenso wie seine berühmte Bilderbibel Icones Biblicae, das Theatrum Europäum und Gottfrieds Chronik, der Basler Totentanz und das Mitgliederbuch der Fruchtbringenden Gesellschaft. Wenn auch die Zahl der von Merian verlegten Bücher vergleichsweise gering ist, so zählen die Illustrationen, die er mit seiner Werkstatt zu ihrer Ausstattung geschaffen hat, in die Tausende.

Gezeigt werden auch Arbeiten von Merians Söhnen Matthäus d.J. und Caspar, seines Schwiegersohnes Melchior Küsel und dessen Tochter Johanna Sibilla.

Auch bei dieser Ausstellung ergänzen sich Bibliothek Otto Schäfer und Schweinfurter Stadtbibliothek wechselseitig. Stammen die medizinisch-naturwissenschaftlichen Drucke aus der Bausch-Bibliothek und die Geschichtschroniken aus der ehemaligen Ratsbibliothek, so stellt die Bibliothek Otto Schäfer die literarischen Schriften, den Totentanz und den überwiegenden Teil der topographischen Werke zur Verfügung.

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