Blick in die Sammlung: Ruth Hallensleben. Italien, 1952

Laufzeit: 22. April 2011 bis 21. August 2011

Ruth Hallensleben (1898-1977), bekannt vor allem durch ihre Auftragsarbeiten für die Industrie, wird in einer Kabinettausstellung als Reisephotographin mit Aufnahmen aus Italien vorgestellt. Gezeigt werden Ansichten aus Süditalien, Rom, der Toskana und Venedig. Die Abzüge sind Teil eines umfangreichen Konvolutes, das der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur von Lotte Laska, der Nichte Ruth Hallenslebens, anvertraut und durch ihre Erbengemeinschaft 2010 zum Verbleib in der Institution übergeben wurde. Mit der aktuellen Ausstellung wird ein Teil des mehrere Tausend Abzüge umfassenden und das Gesamtschaffen der Künstlerin spiegelnden Bestandes vorgestellt.

Als Reportagen angelegt, bilden die in Italien entstandenen Aufnahmen vor allem die kulturellen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Besonderheiten ab. Auf Ischia zeigt Hallensleben die malerischen Strände, die engen Felsschluchten und kleinen Fischerdörfer, in Amalfi und Ravello die mittelalterlichen Kirchen und Paläste an der steil zum Meer abfallenden Küste. Sie photographiert die weltberühmten Ruinen Pompejis und die nahezu jedem bekannten Kunstdenkmäler in Rom, Pisa, Florenz und Venedig. Personen dienen der Photographin als die Orte belebende Staffage, wie ein Paar inmitten von Tauben auf dem Markusplatz, oder sie veranschaulichen die südliche Lebensart, wenn Hallensleben barfüßige Kinder in den Straßen oder Fischer und Straßenhändler auf Ischia ablichtet. Für Reisezeitschriften wie Merian gedacht, wo 1958 beispielsweise einige der Photographien aus Pompeji, Neapel und Ischia publiziert wurden, sollten die Bilder Lust auf die Entdeckung der kunstreichen Städte und Regionen machen und die Sehnsucht nach Meer und Strand wecken.

Die 1952 entstandenen Aufnahmen von Ruth Hallensleben dokumentieren bestimmte Regionen, beziehen dabei ebenso die Atmosphäre des jeweiligen Ortes ein. So hebt sie mit ihren Bildern nicht nur die allgemein verbreiteten Vorstellungen des sonnigen Südens hervor, sondern schafft Erinnerungsbilder oder ermöglicht den zu Hause Gebliebenen mit der Publikation ihrer Photographien in Zeitschriften imaginäre Traumreisen. In den Photographien von Ruth Hallensleben spiegeln sich die durch das Wirtschaftswunder vereinfachten Reisemöglichkeiten, die zu einem Massentourismus führten, der seither Ländergrenzen mehr und mehr verschwimmen lässt.

Kategorien:
Fotografie | 20. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Köln |
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