Bilder einer Großstadt - Malerei, Grafik und Fotografie aus der eigenen Sammlung

Laufzeit: 20. August 2011 bis 30. Oktober 2011

Das Bild einer Stadt wandelt sich ständig. Gerade Chemnitz hat durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau großer Bereiche der Innenstadt sein Gesicht sehr stark verändert. In der Sammlung der Neuen Sächsischen Galerie befinden sich zahlreiche Werke, auf denen Chemnitzer Künstler das Bild und die Atmosphäre ihrer Stadt und ihrer Bewohner aus verschiedenen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten festgehalten haben. Die frühesten Arbeiten stammen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit und geben einen Eindruck von der schwierigen Ausgangssituation nach 1945.

Die folgenden Jahre waren geprägt vom Wiederaufbau im Zeichen des Sozialismus. Überall drehten sich die Baukräne und es entstanden jene bis heute existierenden breiten Straßen. Das Zentrum sollte mit Großprojekten, wie dem Bau der Stadthalle und des Hotelhochhauses ein völlig neues, großstädtisches Aussehen bekommen. An der Peripherie wurden gewaltige Wohnungsbauprogramme umgesetzt. Die mehrstöckigen Wohnblöcke, errichtet in Plattenbauweise, verschafften vielen Menschen eine zeitgemäße Unterkunft mit Zentralheizung und Warmwasser. Erstaunlicherweise fand dieser Fortschritt nur wenig künstlerischen Widerhall, höchstens mit ironisch-satirischen Untertönen wie in Uwe Bullmanns "Sonntagmorgen im Neubaugebiet". Mit der großflächigen Rekonstruktion von Gebäudezügen auf dem Sonnenberg, nahm man sich Mitte der 80er Jahre endlich auch eines Altbauviertels an. Der Fotograf Kieu minh Viet hat diesen Prozess mit drei umfangreichen Fotoserien detailreich dokumentiert. All diese Prozesse führten zu einer eigenwilligen städtebaulichen Durchmischung von Altbausubstanz und Neubauvierteln, von Verkehrswegen und Industrieanlagen. Zahlreiche Künstler wandten sich den vernachlässigten Vierteln und den eher "malerischen" Ecken zu. Bröckelnde Gründerzeitfassaden, zugewachsene Hinterhöfe, marode Fabrikanlagen - alles relativ menschenleer und grau - vermitteln vielmehr das Bild einer schlafenden Kleinstadt als das einer pulsierenden Großstadt.

Beteiligte Künstler: Marianne Brandt, Uwe Bullmann, Wolfgang Einmahl, Hermann Gabler, Peter Hofmann, Gerhard Klampäckel, Christian Lang, Florian Merkel, Klaus Neubauer, Ernst Olbrich, Lothar Rentsch, Gregor-Torsten Schade (Kozik), Will Schestak, Peter Schettler, Jean Schmiedel, Gerald Sippel, Gerdi Sippel, Christine Stephan-Brosch, Kieu minh Viet, Lutz Voigtmann, Axel Wunsch

Kategorien:
Kunst | 20. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen | Ort:  Chemnitz |
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