In anderen Worten. Der Schwarzmarkt der Übersetzungen - mit zeitgenössischen Kulturen handeln

Laufzeit: 03. März 2012 bis 15. April 2012

Vorgänge des Übersetzens - Lesen, Verstehen, Interpretieren und Neuschreiben - können als eine kulturelle Strategie verstanden werden, um Brücken zu anderen Kulturen zu schlagen. Die Ausstellung zeigt das Geschäft mit dem Fremden und dem Andersartigen. Eingeladen sind Künstler_innen, die die Sprache des „Anderen“ erforschen und dabei zwischen den Kulturen arbeiten, in sie eindringen und sie schließlich inkorporieren und in die eigene Sprache einschmuggeln.

Im Sinne eines Schwarzmarkts stellt die Ausstellung Handlungen der kulturellen Transaktion, des Transfers und des Übersetzens spezifischer Kulturökonomien zur Schau. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob eine Übersetzung Unterschiede der Sprachen, Identitäten und Kulturen wieder zusammenführen kann. Vorgeschlagen wird eine Form der „kulturellen Übersetzung“, die ein Konzept für künftige Kooperation und Verhandlung zwischen zeitgenössischen Kulturen sein könnte.

Der Schwarzmarkt als Metapher für illegale Tauschgeschäfte stellt Raum für vielfältige Gegen-Übersetzungen. Die Ausstellung versammelt populäre, alternative und informelle Erfahrungen der Globalisierung und multiple Übersetzungsaktionen – große und kleine, dominierende und widerständige, offizielle und zensierte.

Die Ausstellung ist an zwei Orten zu sehen.
In der NGBK eröffnet eine ortsspezifische Intervention von James Webb den Einstieg in das Thema: Er platziert die arabische Übersetzung von Know Thy Worth, die Adaption des griechischen Aphorismus „Erkenne dich selbst“ aus dem 8. Jahrhundert vor Christus vom Tempel zu Delphi an den Eingang zu den Ausstellungsräumen und stellt diese Sentenz somit in einen neuen Raum in einer der Hauptstraßen Kreuzbergs, Berlins Stadtviertel mit einer großen arabischen Gemeinde. Die Botschaft, die temporär an der Tür der NGBK zu lesen ist lautet: „Kenne dich selbst und deinen Wert“. Die arabische Kalligraphie transportiert ihren Sinn von rechts nach links und kehrt somit den Blick der Betrachter_innen um.

Im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien werden die Besucher_innen der Ausstellung von der Installation New Roman Times empfangen. Die Künstler_innen Detanico Lain analysieren die von Microsoft voreingestellte Schriftart Times New Roman und entschlüsseln analytisch ihr Geheimnis. Durch Umstellen der Worte kommen sie zu dem Namen, der für unsere Zeit passend sein könnte: New Roman Times.

Kategorien:
Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Berlin | Ort:  Berlin |
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