Clemens-Sels-Museum
41460 Neuss
Am Obertor

Jäger der verlorenen Geschichte

Laufzeit: 06. Mai 2012 bis 19. August 2012

Seit Jahrhunderten übt die römische Vergangenheit von Neuss eine große Anziehungskraft auf die Menschen aus. Schon aus dem 17. Jahrhundert sind Funde von Grabsteinen, Sarkophagen und Skulpturen bekannt. Früh begannen daher Neusser Bürger, sich mit der römischen Geschichte zu beschäftigen und diese zu erforschen. Spektakuläre Entdeckungen, wie die Ausgrabung des steinernen Legionslagers waren daher eine Folge dieser Antikenbegeisterung. Doch wer waren diese schillernden Persönlichkeiten, die oft einen großen Teil ihres Lebens der Beschäftigung mit der Vergangenheit widmeten?

Einer der Pioniere der archäologischen Erforschung des römischen Novaesium war der in Uerdingen geborene Kreisphysikus und Regimentsarzt Dr. Hermann Jäger (1792-1848). Er rief den ersten Neusser Altertumsverein ins Leben und führte erste archäologische Ausgrabungen im Bereich der römischen Fundstellen durch. Der Neusser Apotheker und Fabrikant Dr. Clemens Sels (1822-1893) hatte bereits in früher Jugend begonnen, Altertümer aller Art zu sammeln. Neben kunstgewerblichen Objekten, Kunstgegenständen und Gemälden legte er sich mit der Zeit auch eine beachtliche Sammlung archäologischer Funde zu. Als er 1893 starb, vermachte seine Witwe Pauline Sels den umfangreichen Nachlass ihres Mannes nebst einer beträchtlichen Geldsumme der Stadt Neuss mit der Auflage, ein Museumsgebäude zu errichten, welches 1912 am Markt in Neuss eingeweiht wurde. Aus ihm ging später das Clemens-Sels-Museum hervor. Auch Constantin Koenen (1854-1929), der Entdecker des Neusser Legionslagers, interessierte sich schon früh für Archäologie und Geschichte. Bereits als Jugendlicher trug er eine ansehnliche Sammlung römischer Scherben und Fossilien zusammen. Mangelnde schulische Erfolge machten jedoch vorerst seinem Wunsch, Archäologe zu werden, einen Strich durch die Rechnung. Nachdem dem Privatmann Koenen die spektakuläre Entdeckung des lang gesuchten Legionslagers in Neuss gelungen war, schlug seine Stunde als Archäologe. Im Auftrag des Rheinischen Provinzialmuseums in Bonn grub er das Lager in den Jahren 1887-1900 vollständig aus. Noch heute ist es das einzige komplett freigelegte Legionslager auf der Welt. In der Ausstellung werden nicht nur die Forscher- und Sammlerpersönlichkeiten sowie ihre Familien thematisiert, sondern auch die Entwicklung der archäologischen Forschungsmethoden und die kontinuierliche Zunahme des Wissens über die römische Vergangenheit dargestellt. Ein zentrales Anliegen ist dabei, die Inhalte der Ausstellung nicht als trockene Forschungsgeschichte, sondern - mittels interaktiver Stationen - pädagogisch aufbereitet zu vermitteln, so dass die Ausstellung auch für Kinder bzw. Familien einer attraktiven Erlebnisausstellung wird.

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Archäologie |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Neuss |
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