Fashion-lights! Wie kommt die Mode in den Stoff?

Laufzeit: 13. Mai 2012 bis 18. November 2012

Auf 600 Quadratmetern Fläche unternehmen Besucher zunächst einen Streifzug durch die modischen Strömungen von den 1950er Jahren bis heute. Auf dem "Laufsteg der Epochen" kommen zeittypische Schnitte, Muster, Farben und Materialien zur Geltung. Alles unterliegt einem ständigen Wandel: Rocklängen wandern am Bein, gerade sachliche Schnitte weichen verspielten Formen, Naturfasern und synthetische Materialien ringen um die Gunst der Konsumentinnen.

In einem zweiten Teil stellt die Ausstellung Faktoren vor, die die Modeentwicklung beeinflussen. Besonders gut lässt sich das am Beispiel Siebziger Jahre zeigen. Das "lange Jahrzehnt" von der 1968er-Revolte bis zum Beginn der Ära Helmut Kohls ist geprägt von Veränderungen und Brüchen.

Die Epoche zwischen Flower Power und New Economy hat auch in den Kleiderschränken vieles durcheinander gewirbelt. Modisch markant vor allem der Beginn: Nichts war auf einmal zu kurz, zu knapp, zu bunt oder zu stark gemustert; in allem wurde übertrieben: Revers, Ärmel, Aufschläge, Krawatten, Kragen - alles war in riesigen Versionen zu haben. "In diesen Outfits kommt die Aufbruch-Stimmung jener Zeit sehr deutlich zum Ausdruck", erklärt Ausstellungskurator Martin Schmidt.
In sechs Themenblöcken - Musik, Kunst, Film, Fortschrittsglaube kontra "Zurück zur Natur", Das Erbe der 1968er und der Bruch der Konvention, Körperbilder - zeigt die Ausstellung gesellschaftliche Einflüsse jener Zeit auf die Mode. Schmidt: "Designer sitzen ja nicht im stillen Kämmerlein. Wie Seismografen nehmen sie die gesellschaftlichen Strömungen mit all ihren Widersprüchen auf, zum Beispiel den Fortschrittsglauben, der zu Beginn der 1970er Jahre dominierte, oder den Schock, den die Ölkrise auslöste." Aktuelle Filme und die Musik haben in der Mode ebenso ihre Spuren hinterlassen wie der Kult um die schlanke Linie oder der Volkssport "Trimm dich". So steckt in jedem Kleid auch ein Stück Zeitgeist.

Neben viel Mode gibt "Fashion-lights!" auch Einblicke in die technische Seite der Branche: Entwürfe und Musterbücher stehen für die ersten Schritte eines Kleides auf dem Weg zum Laufsteg. Maschinen aus der Sammlung des LWL-Industriemuseums machen verschiedene Produktionsstufen und Veredelungstechniken anschaulich. Eine Punchmaschine von 1920 steht für Musterstickung und eine Jeans-Webkette mit 3.000 indigo-gefärbten Fäden für die Herstellung unseres liebsten Beinkleids. In die kleine Druckmaschine aus den 1950er Jahren legte man mehrere Walzen nacheinander ein, um das Druckbild zu überprüfen.
Die Vorstellung des Verbandes der Deutschen Modedesigner sowie zweier sehr unterschiedlicher Modeschulen - der "Privaten Modeschule Düsseldorf" und der "Modefachschule Sigmaringen" - erlaubt abschließend einen ganz aktuellen Blick in die Welt der Modeschöpfer.

Kategorien:
Kunstgewerbe |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Bocholt |
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