Theatermuseum
30159 Hannover
Prinzenstraße 9

"Im Dienste der echten, wahren Kunst" Joseph Joachim. Königlicher Konzertdirektor in Hannover (1852-1866).

Laufzeit: 15. September 2012 bis 25. November 2012

Joseph Joachim wird 1831 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Kittsee bei Pressburg geboren. 1833 zieht die Familie nach Budapest. Hier bekommt er als Kind seinen ersten Geigenunterricht. Sein Talent fällt rasch auf, der Lebensweg als Musiker ist vorgezeichnet.
Als Siebenjähriger kommt Joseph Joachim zur weiteren Ausbildung nach Wien und schließt mit zwölf Jahren seine Ausbildung ab. Die anschließenden Jahre in Leipzig, wo Felix Mendelssohn Bartholdy sein Mentor und Vorbild wird, prägen Joachims künstlerische Identität. Mendelssohn sorgt dafür, daß sein Schützling zusätzlich zur Förderung als Violinist eine breite Allgemeinbildung sowie Kompositionsunterricht erhält. Er nimmt Joachim mit nach London, wo dieser unter großem Beifall Beethovens Violinkonzert zum ersten Mal vorträgt.

Joseph Joachim ist 16 Jahre alt, als Mendelssohn plötzlich stirbt. Der Verlust des großen Vorbilds trifft ihn hart. 1849 geht Joachim nach Weimar, wo er Liszt und Wagner kennenlernt. Er wird Konzertmeister und ist auch als Komponist tätig.

Im Herbst 1852 trifft der einundzwanzigjährige Joseph Joachim die Entscheidung, nach Hannover zu gehen. In der Stadt ist gerade das Königliche Hoftheater nach Entwürfen von Georg Ludwig Friedrich Laves eröffnet worden. 15 Jahre lang wird Joseph Joachim das Musikleben Hannovers prägen: Als Konzertmeister, später Konzertdirektor, sowie Solist und Vertrauter des Königs Georg V., der übrigens auch Pate bei seiner Taufe stand.
Mit den Jahren in Hannover verbunden sind seine engen Freundschaften mit Johannes Brahms und Clara Schumann, seine Heirat mit der Sängerin Amalie Schneeweiss und eine musikalische Entwicklung, die ihn, in den Worten eines zeitgenössischen Kritikers, hoch über das jetzige Virtuosentum im Dienste der echten, wahren Kunst erhebt.
1866 wird Hannover preußisch, Joachim verläßt das Orchester. Zwei Jahre später nimmt er einen Ruf nach Berlin als Gründungsdirektor der Königlichen Akademischen Hochschule für ausübende Tonkunst an. Dort ruft er ein Orchester und das legendäre Joachim-Quartett ins Leben und wirkt als konzertierender Musiker und Pädagoge fast 40 Jahre lang bis zu seinem Tod 1907.
In Hannover wird an Joseph Joachim in vielfacher Weise gedacht: Die Joachimstraße am Bahnhof ist nach ihm benannt, sein Wohnhaus in der Prinzenstraße trägt eine Gedenktafel und die Stiftung Niedersachsen ehrt den Künstler seit 1991 alle drei Jahre auf besondere Weise mit der Durchführung des "Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb, Hannover". Die Kabinettausstellung begibt sich auf die Suche nach Originaldokumenten aus der Zeit Joseph Joachims in Hannover.

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