Eine Wohnung für uns! Genossenschaftlicher Wohnungsbau in Hamburg

Laufzeit: 14. November 2012 bis 01. April 2013

Ab dem 14. November 2012 widmet sich das Museum der Arbeit in seiner neuen Ausstellung "Eine Wohnung für uns!" der Geschichte der Baugenossenschaften und ihrer Bedeutung für die Stadtentwicklung und Wohnkultur in Hamburg. Die Ausstellung präsentiert auf 650 qm einen Rundgang durch Hamburgs Wohnviertel und die Geschichte der Baugenossenschaften - von der "Hamburger Burg" der Kaiserzeit, dem "Arbeiterschloss" der Schiffszimmerer am Venusberg in der Neustadt von 1900 bis zu aktuellen Wohnprojekten wie die Gängeviertel Genossenschaft am Valentinskamp.

Die Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus hat in Hamburg eine lange Tradition. Das Fehlen einer staatlichen Wohnungsbaupolitik führt Ende des 19. Jahrhunderts in Hamburg dazu, dass sich Arbeiter und Handwerker zu Baugenossenschaften zusammen schließen, um in Selbsthilfe günstige und qualitativ hochwertige Wohnungen zu errichten und Konzepte für den sozialen Wohnungsbau zu entwickeln. Bereits 1862 wird die erste Siedlung auf Steinwärder im heutigen Hamburger Hafen gebaut. Neben der historischen Perspektive auf die Entwicklung der "Backsteinstadt Hamburg" wirft die Ausstellung einen Blick auf die Genossenschaftskultur und zeigt anhand der Hamburger Variante der "Frankfurter Küche" oder historischen Möbel aus der Jägerpassage auf St. Pauli die Einflüsse auf die Wohnkultur und Ausstattungsstandards ihrer Zeit. Neuere Wohnkonzepte wie Mehrgenerationenhäuser oder integrative Wohnprojekte beweisen, dass die genossenschaftliche Idee von Solidarität und Selbstbestimmung in Zeiten von Wohnungsnot und exorbitanten Mieten aktueller denn je ist.