Tomas Schmit "bald ist wieder schneckentreffen"

Laufzeit: 10. September 2016 bis 13. November 2016

Tomas Schmit (1943-2006) gehört zu den Pionieren der Fluxus-Bewegung in den frühen 1960er Jahren. 1962 nahm Tomas Schmit an der Aufführung Neo-Dada in der Musik, ausgerichtet von den Düsseldorfer Kammerspielen, sowie den Parallelen Aufführungen Neuester Musik in Amsterdam teil und entwickelte seine ersten pieces. In der Folgezeit beteiligte er sich an den meisten europäischen Fluxusfestivals, die in Kopenhagen, Paris, Düsseldorf, London und Berlin stattfanden und organisierte das viel diskutierte Festival der neuen Kunst in der Technischen Hochschule in Aachen am 20. Juli 1964.

Tomas Schmit hat in dieser Zeit die Infragestellung der bürgerlichen Kunst und die Ansätze zu einer neuen Ästhetik wesentlich mitgeprägt. Er hat sich aber früh von der aktiven Beteiligung an den Fluxusaktionen zurückgezogen, denn er war gegen die Verwässerung des radikalen Potentials dieser Kunstform. In einem seiner Texte über Fluxus schreibt Tomas Schmit: was ich, neben vielem anderen, von f[luxus] gelernt habe: was man mit einer plastik bewältigen kann, braucht man nicht als gebäude zu errichten; was man in einem bild bringen kann, braucht man nicht als plastik zu machen; was man mit ner zeichnung erledigen kann, braucht man nicht als bild zu bringen; was man auf nem zettel klären kann, braucht keine zeichnung zu werden; und was man im kopf abwickeln kann, braucht nichtmal einen zettel!

Seit Anfang der 1960er Jahre beschäftigte sich Tomas Schmit mit Sprache und Text und begann Ende der 1960er Jahre zeichnerisch zu arbeiten. In Zeichnungen, Editionen und Büchern verhandelt er Phänomene der Wahrnehmung und der Sprachlogik. Seine pardoxalen und wortspielerischen Arbeiten gehören ins Umfeld des großen Forschungsprojekts zur Evolution der Sinne und des Denkens. Dabei geht er immer von eigenen, konkreten Beobachtungen aus und behandelt unerklärliche Phänomene. Um nur ein Beispiel aus einem seiner Texte zu seiner Zeichnung gummihopsen symbolic: sind farben nischenbesetzer? (1985) zu nennen: übung für mutige: sich farben vorstellen, die es nicht gibt.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Niedersachsen | Ort:  Lingen (Ems) |
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