Kunstmuseum Ahrenshoop
18347 Ostseebad Ahrenshoop
Weg zum Hohen Ufer 36

Erhard und Sibylle Naumann: Malerei, Zeichnung, Skulptur

Laufzeit: 24. Oktober 2016 bis 12. März 2017

Anderer Ausstellungsort:
Fischlandhaus Wustrow, Neue Straße 38, 18347 Ostseebad Wustrow, Tel. 038220 80465
Öffnungszeiten:
Mo, Di 10 – 12, 14 – 17 Uhr, Do 10 – 12, 14 – 18 Uhr,
Fr – So und an Feiertagen 11 – 16 Uhr geöffnet, 22.-24.12.2016 geschlossen

Die diesjährige Winterausstellung im Fischlandhaus vereint künstlerische Arbeiten von Erhard Naumann (1918-1991) und Sibylle Naumann (*1926). Das Künstlerehepaar lebte und wirkte lange Zeit in Halle an der Saale. An der Kunsthochschule Burg Giebichenstein lernten Erhard und Sibylle Naumann sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Studierende kennen. Er war Student der Malerei u. a. bei Erwin Hahs, sie Studentin der Bildhauerei u. a. bei Gustav Weidanz.

Mit Ulrich Knispel, damals Lehrer im Grundstudium an der „Burg“, reisten sie zum Naturstudium nach Ahrenshoop. Von Erhard Naumann haben sich Arbeiten aus jenem bedeutungsschweren Jahr 1951 erhalten, das durch die sogenannte Knispel-Affäre in die Ahrenshooper Geschichte einging, das aber ebenso auch Teil der Geschichte der Burg Giebichenstein geworden ist. Eine Ausstellung studentischer Arbeiten in der Bunten Stube in Ahrenshoop veranlasste im Sommer 1951 den SED-Kulturfunktionär Wilhelm Girnus, der im „Bad der Kulturschaffenden“ seinen Urlaub verbrachte, zu einem Hetzartikel in der Tageszeitung „Neues Deutschland“ mit der Überschrift: „Lebensfeindliche Kunstdiktatur in Giebichenstein. Ein Ferienbrief aus Ahrenshoop“. Girnus brandmarkte darin die ausgestellten Studien von Strandgut und anderen harmlosen Gegenständen als Auswüchse einer „amerikanischen Fäulnisideologie“ und forderte Abhilfe. In der Folge wurde der Burg Giebichenstein der Hochschulstatus entzogen, Prof. Hahs in den Ruhestand versetzt und Ulrich Knispel aus seinem Lehramt entlassen. Knispel und andere damals junge Künstler gingen in den Westen, die Hallenser Kunstszene blutete aus.

Erhard und Sibylle Naumann blieben in Halle. Als Vater von vier Kindern schränkte Erhard Naumann die Malerei schon bald zugunsten einer ihn erfüllenden Tätigkeit als Restaurator weitgehend ein. Auch Sibylle Naumann war als Mutter der vier Kinder nur noch wenig künstlerisch tätig. Dennoch gibt es Arbeiten aus verschiedenen Zeiten, die sich im jetzigen Wohnhaus der Naumanns in Mangelsdorf bei Jerichow erhalten haben, darunter sehr bemerkenswerte Gemälde Erhard Naumanns: Ansichten von Halle, Landschaftsgemälde aus dem Harz und Strandbilder, die zeigen, dass das Paar auch nach 1951 an der Ostsee weilte und dort arbeitete. Ein Strandbild aus den frühen 1950ern konnte das Kunstmuseum Ahrenshoop 2014 für seine Sammlung erwerben. Arbeiten auf Papier kommen hinzu: die besagten studentischen Studien und später entstandene Landschaften, Stillleben und Porträts, meistens farbig als Aquarell, Gouache und Pastell, gelegentlich aber auch mit Feder, Kreide oder Bleistift gezeichnet. Ein paar sensible Porträtskizzen Sibylle Naumanns und einige ihrer Bronze-Skulpturen kommen hinzu: Bäuerinnen, Pferd mit Reiter und das Pferd für sich allein als ausdrucksstarke Kreatur.

Zur Museumseite: Kunstmuseum Ahrenshoop

Vergangene Ausstellungen
2018 (3)
2017 (9)
2016 (4)
2014 (1)
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