Ostpreußisches Landesmuseum
21335 Lüneburg
Ritterstraße 10

Bernstein – Goldenes Fenster zur Vorzeit

Laufzeit: 25. November 2016 bis 07. Mai 2017

Bernstein ist ein faszinierendes Naturprodukt, das sich der Mensch seit tausenden von Jahren für viele Anwendungen zunutze gemacht hat. Momentan tun sich immer neue Märkte auf und treiben die Preise in die Höhe – das „Gold der Ostsee“ ist bald wörtlich zu nehmen. Bernstein gewährt aber auch einzigartige Einblicke in eine ferne Vergangenheit. So wie heute ein Insekt auf das gelbe, aromatisch riechende Baumharz geradezu „fliegt“, so blieben auch im Frühtertiär Insekten und andere kleine Tiere buchstäblich daran kleben und wurden vom Harz umschlossen. Unter günstigen Umständen wurden sie im Inneren eines Harztropfens für Jahrmillionen konserviert.

Erst nach einer Million Jahren ist die chemische Umwandlung des Harzes so weit abgeschlossen, dass man von Bernstein spricht. Kleine Insekten und Spinnentiere sind die häufigsten im Bernstein erhaltenen Lebewesen. Ihr zumeist völlig unverändert erhaltenes Außenskelett lässt sie uns fast wie lebendig, wie im Augenblick ihres Todes festgehalten erscheinen. So lag es nah, sich auch über das Innere der konservierten Tiere Gedanken zu machen – die faszinierende Idee des Hollywood-Films „Jurassic Park“ war geboren. Kein anderes Medium liefert so authentische Einblicke in die Kleintierfauna vor Jahrmillionen wie Bernstein.
„Baltischer Bernstein“ kommt vor allem im Ostseeraum und in Mitteleuropa vor, sein Hauptvorkommen ist an der ostpreußischen Samlandküste, heute im russischen Kaliningrader Gebiet. Er entstand während einer Zeit von 20 Millionen Jahren, die bis 55 Millionen Jahre zurückreicht und ist der häufigste Bernsteintyp. Fast überall auf der Welt ist mittlerweile Bernstein gefunden worden, der von ganz anderen Pflanzen als der Baltische stammt und sehr viel jünger oder sehr viel älter sein kann, welcher dann durchaus in der erdmittelalterlichen Saurierzeit entstand...
Ungemein beeindruckend sind die Zahl und Vielfalt der bislang gefundenen organischen Reste im Bernstein. Sie reichen von Blättern und Blüten über Federn und Säugetierhaaren bis hin zu fast vollständigen, kleinen Reptilien. Die Ausstellung präsentiert eine große Zahl und spektakuläre Vielfalt gut erhaltener Kleinlebewesen aus den Sammlungen des Staatlichen Naturhistorischen Museums Braunschweig, das die Präsentation erarbeitete, vor allem aber aus denen bedeutender privater Sammler. Sie liefert einen hervorragenden Einblick in das Ökosystem eines oft „Bernsteinwald“ genannten subtropischen Lebensraums lange vor unserer Zeit.

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Kategorien:
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