GÜNTHER UECKER – Aquarelle und Graphik

Laufzeit: 18. Februar 2017 bis 26. März 2017

Gezeigt werden Arbeiten auf Papier, die in Ueckers Schaffen aufgrund seiner kontinuierlichen, jahrzehntelangen Beschäftigung mit den unterschiedlichen Techniken auf diesem Gebiet einen besonderen Stellenwert einnehmen. Ein wichtiges Kapitel darin bilden die Aquarelle, welche den intimsten und am wenigsten bekannten Teil seines Gesamtwerks verkörpern und die sonstige künstlerische Arbeit seit knapp vierzig Jahre begleiten.

Die Ausstellung umfasst 8 bis zu 50 Bilder umfassende Aquarellzyklen mit Naturmotiven, die in der Mehrzahl auf Graciosa entstanden sind, wo Uecker ein Haus besitzt. Diese Blätter vermitteln die Dynamik von Form und Farbe, Licht und Atmosphäre der Insel. Der Künstler befasst sich in ihnen mit elementaren Dingen wie Sonne, Wolken, Wind und Meer. Mit lockerer Pinselführung und nuancenreicher Farbigkeit begegnet er der Landschaft in ihrer vielfältigen Erscheinung und reagiert auf sie feinnervig und spielerisch, ohne sie realistisch abzubilden Die Technik des Aquarelles kommt der Intention, Naturvorgänge in zügiger Abfolge zu notieren, besonders entgegen. In diesen Bildserien kommt die Naturverbundenheit des Künstlers zum Ausdruck, die in der Kindheit auf der Ostseeinsel Wustrow wurzelt. Die Graphik und das Künstlerbuch spielen eine nicht weniger wichtige Rolle im Werk Ueckers. In der Ausstellung stehen hierfür die graphischen Arbeiten aus dem Mappenwerk „GRAPHEIN“ (2002), das von Dorothea van der Koelen und Edouard Weiss herausgegeben wurde. Den 12 Kapiteln über Schriften der Weltgeschichte sind jeweils Prägedrucke von Günther Uecker zugeordnet. Er ließ sich von den ältesten Schriften der Menschheit inspirieren und erzeugte mit Abdrucken von Nägeln Reliefs, die ohne Farbe im rein weißen Papier Licht und Schatten werfen und bei aller Abstraktion und Reduktion ein weites Assoziationsfeld eröffnen. Hier geht es dem Künstler um das innere Verhältnis von Bild und Zeichen bzw. Kunst und Schrift. Einmal erscheint die Nagelkopfstruktur in enger, geradezu dramatischer Verdichtung, ein anderes Mal wächst sie spiralförmig aus einem inneren Kern. Die Strukturen können konzentrisch sein oder sich Richtung Bildrand bewegen. „Zeichen entwickeln sich in Wiederholungen zu Strukturketten, bilden in ihrer Dichte bildnerische Gleichnisse für Empfindungen“, ist von Ueckers Hand im Buch „Geschriebene Bilder“ (2011) zu lesen.



Darüber hinaus zeigt die Tuttlinger Ausstellung eine kleine Auswahl von Bildern aus der Serie „Korrelationen“ (1999). Hierbei handelt es sich um Fotos von Dorothea van der Koelen, die Günther Uecker bei seiner Arbeit an den Nagelbildern „Wind I“ und „Wind II“ zeigen und vom Künstler mit weißen Übermalungen versehen worden sind.

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