Kunstmuseum
95444 Bayreuth
Maximilianstraße 33

Werner Froemel: „Vertraute Fremde“

Laufzeit: 11. Januar 2017 bis 24. Februar 2017

Seit 2011 bewahrt das Kunstmuseum Bayreuth die Werner Froemel Sammlung der Oberfrankenstiftung – mit insgesamt 2.163 Zeichnungen und Druckgraphiken den gesamten graphischen Nachlass des Künstlers. Werner Froemel (1927 – 2009) stellte sein erstes Gemälde bereits 1957 im Rahmen der „Freien Gruppe Bayreuth“ aus, die die Bayreuther Kunstszene nach 1945 aufbaute, prägte und gestaltete. Doch spät erst widmete sich Froemel der Bildenden Kunst allein. Freundschaftsbeziehungen verbanden ihn mit den Gründern der „Freien Gruppe“, vor allem mit Friedrich Böhme. In den siebziger Jahren gehörten auch viele Künstler der jungen Generation der Gruppe – zum Beispiel Peter Coler oder Barbara Gröne-Trux – zu seinen engen Freunden. Mit Wo Sarazen / Werner Baumann verband ihn eine besondere Beziehung. Froemels Engagement für die „Freie Gruppe Bayreuth“ ging weit über den künstlerischen Austausch mit Gleichgesinnten hinaus.

1976 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des gleichnamigen Vereins, dem 1981 der Bayreuther Kunstverein folgte.

Künstlerische Erfolge stellten sich bald ein: Froemel stellte in Nürnberg, München und an anderen Orten aus. Beim Neubau des Bayreuther Klinikums erhielt er den Zuschlag, im Rahmen der Kunst am Bau eine mehrteilige Skulptur für die Kinderklinik zu entwerfen. Und 1990 schließlich wirkte er im Gastatelier des deutschen Künstlerhauses der Villa Romana in Florenz. Seit dieser Zeit verband ihn ein auch freundschaftliches Verhältnis zu dem damaligen Leiter der Villa Romana Joachim Burmeister.
Als Künstler war Froemel Autodidakt, in der Salzburger Sommerakademie prägte ihn vor allem Oskar Kokoschka. Der Künstler war ein sehr guter Menschenbeobachter. Seine Bildwelt ist von Menschendarstellungen geprägt. Dies belegt auch sein graphischer Nachlass im Kunstmuseum Bayreuth. Hier finden sich zahlreiche ausgeführte Zeichnungen und Skizzen nach Modellen (vor allem aus der Zeit der Sommerakademie), aber auch von Freunden und Kollegen und von oft unbekannten Menschen. Menschendarstellungen dominieren auch sein druckgraphisches Werk. Zuweilen finden sich im Nachlass auch Vorzeichnungen zu später ausgeführten Gemälden. Nicht immer sind Froemels Zeichnungen allerdings bestimmten Personen zuzuordnen. Hier besteht noch großer Forschungsbedarf.
Ein Anfang ist nun – dank der großzügigen Förderung von Barbara Froemel, der Oberfrankenstiftung, der Voith von Voithenberg Stiftung und der Freunde des Kunstmuseum Bayreuth – gemacht. Im Rahmen eines zweiteiligen Forschungsprojektes über die Freie Gruppe Bayreuth und der Beziehung Werner Froemels zu dieser Gruppe erforschte Ingrid Wambsganz die Werner Froemel Sammlung im Kunstmuseum Bayreuth. Der Titel der Publikation „Vertraute Fremde“ ist einem Ausspruch Froemels entnommen, der sich auf seine Arbeiten bezieht, die ihm – fertiggestellt – zu „vertrauten Fremden“ wurden. Wir haben dies zum Anlass genommen, einen unmittelbaren Bezug zwischen dem Werk und dem Leben des Künstlers herzustellen, der für viele Jahre einen Mittelpunkt der Bayreuther Kunstszene darstellte.

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