Codex Gisle

Laufzeit: 05. März 2017 bis 11. Juni 2017

Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim, in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) präsentiert ab Sonntag (5.3.) eine der wertvollsten mittelalterlichen Handschriften Deutschlands: 53 Bildinitialen mit kostbarer Vergoldung und aufwendigem Figurenschmuck machen den um 1300 entstandenen "Codex Gisle" zu einem Meisterwerk spätmittelalterlicher Buchmalerei. Das äußerst selten gezeigte Choralbuch ist eine Leihgabe des Bistums Osnabrück und wird bis zum 11. Juni im Rahmen der Studio-Ausstellung "Codex Gisle - Lobpreis für die Ewigkeit" im Kloster Dalheim zu sehen sein.

Im Zentrum der Ausstellung steht die kostbare Originalhandschrift aus dem Zisterzienserinnenkloster Marienbrunn in Rulle bei Osnabrück. Sie wird in Szene gesetzt von Schautafeln, Hörbeispielen und einer originalgetreuen Reproduktion, die den Besuchern zur Lektüre zur Verfügung steht. Wöchentliches Umblättern macht den Gästen der Ausstellung darüber hinaus dreizehn verschiedene Schmuckseiten der mittelalterlichen Handschrift zugänglich.

"Der 'Codex Gisle' zieht seine Betrachter gleich aus zwei Gründen in den Bann: Als Zeugnis klösterlichen Lebens gewährt er uns einen seltenen Einblick in die Welt der Zisterzienserinnen von Rulle. Die Pracht der Handschrift führt uns aber auch die immense Bedeutung der mittelalterlichen Klöster für unser kulturelles Erbe vor Augen", so Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), und Vorstandssitzende der Stiftung Kloster Dalheim, bei der Vorbesichtigung der Ausstellung. Sie freue sich insbesondere, die "Faszination den Besucherinnen und Besucher im Kloster Dalheim durch eine besonders facettenreiche Präsentationsweise nahe bringen zu können".

Kooperation
Möglich macht diese Studio-Ausstellung in Dalheim eine Kooperation mit dem Diözesanmuseum des Bistums Osnabrück, das die Schau rund um den "Codex Gisle" erarbeitete. Nach der Studio-Ausstellung "Im Fußballhimmel und auf Erden" (2014) ist es die zweite Kooperation zwischen Dalheim und Osnabrück. "Das Projekt bezeugt, wie bereichernd der Austausch der Museen untereinander für die Kulturvermittlung auf regionaler und überregionaler Ebene ist", würdigte Rüschoff-Thale die erneute Zusammenarbeit, die auf Dalheimer Seite von der wissenschaftlichen Projektleitung Dr. Helga Fabritius begleitet wurde.

Eine der wertvollsten Handschriften Deutschlands
Vor mehr als 700 Jahren gefertigt für das Kloster Marienbrunn im Wallfahrtsort Rulle bei Osnabrück, enthält der "Codex Gisle" als sogenanntes Graduale die während des Gottesdienstes an Sonn- und Feiertagen gesungenen Choräle der Zisterzienserinnen. Heute gilt der "Codex Gisle" als eine der wertvollsten Handschriften Deutschlands. "Die außergewöhnliche Vielzahl der 1.500 verzeichneten Choräle sowie die 53 teils ganzseitigen Initialen machen den Codex zu einem außergewöhnlichen Werk seiner Zeit", erläuterte Dr. Ingo Grabowsky, Museumsdirektor des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur.

Kategorien:
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