Sagen Sie’s den Steinen - Zur Gegenwart des Werks von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub

Laufzeit: 14. September 2017 bis 19. November 2017

In annähernd 50 Jahren gemeinsamer Arbeit haben die beiden Filmemacher Danièle Huillet (1936-2006) und Jean-Marie Straub (geb. 1933) eines der einflussreichsten und zugleich kontroversesten Werke des modernen Kinos geschaffen.

Ihre Filme entstanden stets in der Auseinandersetzung und oft im Konflikt mit der Vorlage: Nicht versöhnt oder es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht (1965) nach einem Roman von Heinrich Böll; Klassenverhältnisse (1984) nach Kafkas Amerika-Fragment; Der Tod des Empedokles (1986), Hölderlins „kommunistische Utopie“ (Straub), gedreht am Fuß des Ätna; Die Antigone des Sophokles nach der Hölderlinschen Übertragung für die Bühne bearbeitet von Brecht (1991), erst in Berlin auf die Bühne gebracht, dann im antiken Theater von Segesta auf Sizilien zu einem Film geworden, der so widerständig ist wie seine Heldin; und über Jahrzehnte immer wieder die Arbeit an Texten von Cesare Pavese und Elio Vittorini mit dem Theater Francesco di Bartolo im toskanischen Buti. Seit Danièle Huillets Tod hat Jean-Marie Straub diese Arbeit unvermindert fortgesetzt und 2014 mit dem Film Kommunisten zentrale Momente des gemeinsamen Werkes einer neuen Lektüre angeboten.
Das Programm umfasst eine zweimonatige Ausstellung, die sich der Arbeitsweise Straub/Huillets widmet und diese mit aktuellen künstlerischen Positionen in Beziehung setzt. Zur Eröffnung Mitte September und im November finden mehrtägige Rencontres statt, mit Gesprächen, Vorträgen und Filmprogrammen. In der zweiten Oktoberwoche stehen die Bezüge zu Arnold Schönberg im Mittelpunkt. In Korrespondenz mit dem Film Einleitung zu Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Lichtspielscene (1972) bringt das Kammerensemble Neue Musik Berlin eine Schönberg-Bearbeitung zur Uraufführung. Ab dem 15. Oktober ist erstmals in Berlin eine vollständige Retrospektive der Filme zu sehen, verteilt auf vier Leinwände: in der Akademie der Künste und in den Kinos Brotfabrik, Zeughauskino und fsk.
Ein Werk, dem das Missverständnis anhängt, es sei hermetisch, erweist sich heute als offen, verspielt und radikal zeitgenössisch.

Kategorien:
Film | Kulturgeschichte | 20. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Berlin | Ort:  Berlin |
Vergangene Ausstellungen
2020 (1)
2019 (1)
2018 (3)
2017 (6)
2016 (7)
2015 (6)
2014 (4)
2013 (6)
2012 (7)
2011 (4)
2010 (5)
2009 (5)
2008 (2)
2007 (3)
2006 (1)
2005 (2)
2004 (8)
2002 (6)
2001 (13)
2000 (17)
1999 (19)
1998 (21)
1997 (3)
1988 (1)
1986 (1)
Änderungen / Ausstellungen melden

Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Akademie der Künste - Hanseatenweg mitteilen?

 Ausstellung melden  Ausstellungsbild senden  Museumsbild senden  Andere Änderungen  10 Highlights zeigen