RALF ZIERVOGEL – AS IF

Laufzeit: 29. September 2018 bis 17. März 2019

Die Deichtorhallen Hamburg zeigen vom 29. September 2018 bis 27. Januar 2019 mit der Ausstellung RALF ZIERVOGEL – AS IF in der Sammlung Falckenberg die bislang größte Einzelausstellung des Berliner Künstlers, der vor allem für seine überdimensionalen, oft drastischen Zeichnungen bekannt ist. In enger Zusammenarbeit mit Ralf Ziervogel (*1975) konzipiert, präsentiert die Schau auf drei Stockwerken des Sammlungsgebäudes rund 130 Werke, darunter groß- und kleinformatige Zeichnungen, Videos und Installationen.

Aufsehenerregende Motive ziehen sich über Ralf Ziervogels bis zu zehn Meter große Papierbahnen: Ohne Vorzeichnung entstehen Tintezeichnungen, die handflächengroße Figuren zeigen, die sich in extremen physischen Situationen befinden: Sie sind gefesselt, ineinander verschränkt und verknotet. Es sind feingliedrige, komplexe Zeichnungen, die vorwiegend menschliche Körper zeigen und in monochrome, ornamentale Geflechte aufgehen. In Ziervogels Werken werden Körper zu geteilten Wesen, die einerseits alle erdenklichen Metamorphosen menschlichen Seins spiegeln und zugleich an dessen Grenzen stoßen.

Seit 2014 arbeitet Ziervogel an einem Zyklus mit Körperprints: Aus fragmentarischen Abdrucken in schwarzer Gouache entsteht ein neuer dynamischer Körper auf bis zu fünf Meter großen Blättern. Jede Bewegung, jede Pressung und Verwischung auf dem Papier wird von selbsterfassten, handgeschriebenen Texten begleitet, die, wie ein großes Spinnennetz über die schwarzen Abdrucke gespannt, eine zweite Ebene der Arbeiten bilden. Die neuen Werke scheinen abstrakter und auf eine minimalistische Formsprache reduziert, die zugleich Bewegung und Ruhe suggeriert.

Aus der Konsequenz zeichnerischer Inhalte resultieren dreidimensionale Arbeiten, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte entwickelt werden. Sie sind Ziervogels Utopien, als riesige Bauwerke, kleine Versuchsanlagen, Skulpturen oder Installationen verarbeitet. Die Videos aus den Jahren 2001-2004, kurze, affektartige Gefühlsbeschreibungen generieren ein Konvolut an Existenzmöglichkeiten und sind dennoch als Verweissysteme zu verstehen.



Ralf Ziervogels Arbeiten waren unter anderem bei der Kunstbiennale und Architekturbiennale in Venedig, in der Kunsthalle Wien, dem Museum of Modern Art New York und Fort Worth, Texas, der Kunsthalle Düsseldorf, der Deste Foundation Athen, dem maison rouge Paris und in der Pinakothek der Moderne München zu sehen.


Begleitend zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation im Snoeck Verlag mit einem Vorwort von Dirk Luckow und Texten von Harald Falckenberg, René Dorn und vom Künstler selbst.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Hamburg | Ort:  Hamburg |
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